Es entwickele sich zum Teufelskreis, denn seien Bezahlung und Arbeitsbedingungen schlecht, bleiben auch die Fachkräfte aus. Und das verschärft die Situation in den Kitas und Einrichtungen umso mehr: „Wir sind überlastet, Erzieher sind teilweise alleine für 18 bis 25 Kinder zuständig.“
Die Corona-Pandemie habe das Fass zum Überlaufen gebracht, berichtete Martina Stork, Erzieherin in der Kita Rappelkiste in Sichtigvor, die ebenfalls am Mittwoch streikte: „Ich kämpfe hier für die Zukunft der Erzieher. Wir müssen immer noch eine Schippe mehr leisten, dadurch fehlt aber die Zeit für die Kinder, die ja aber der Grund der Arbeit sind.“ Durch die Pandemie habe man sich vielmehr mit Verordnungen und Corona-Regeln auseinandersetzen müssen: „Ich arbeite bald 45 Jahre bei der Stadt. Aber die Corona-Pandemie hat uns platt gemacht.“ Während der Kundgebung, die bis zu den Mittagsstunden dauerte, sprachen die Gewerkschaftssekretäre Dirk Riesner und Nicole Kürpick über die ver.di-Verhandlungspositionen, während Dieter Beckmann, bekannt als Bandmitglied der „Twersbraken“, Lieder auf der Gitarre spielte.
Die rund 150 Streikteilnehmer kamen am Mittwoch nicht nur aus Warstein, sondern aus dem gesamten Kreis Soest, dem Hochsauerlandkreis, auch aus Hamm und Bergkamen. Die Streikteilnahme hatte in Kombination mit der sowieso schon angespannten Corona- und Quarantäne-Lage in den Kitas am Mittwoch deutliche Auswirkungen: Abgesehen vom Dornröschenkindergarten und dem „Haus für Kinder“, die mit reduziertem Kontingent arbeiteten, blieben die restlichen Einrichtungen am Mittwoch komplett geschlossen.