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ZUE: Ministerin stellt Entlastung zum Jahresende in Aussicht

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Von: Kathrin Bastert

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In den Wohnblöcken der ZUE kommen 1200 Flüchtlinge unter.
In den Wohnblöcken der ZUE kommen 1200 Flüchtlinge unter. © schröder

Leichtbauhallen könnten schließen, wenn weitere Plätze dezentral entstehen. Die Kapazitäten in der ZUE in Soest sind seit dem 1. März erhöht.

Soest – Nach dem Brandbrief des Soester Bürgermeisters hat die zuständige Ministerin für Flüchtlinge und Integration, Josefine Paul, am Mittwoch (5. April) Soest besucht. In dem Gespräch stellte Paul die Schließung der Leichtbauhallen zum Jahresende in Aussicht. Die Voraussetzung dafür wäre, die „600 Plätze im gesamten Landessystem gemeinsam mit allen Kommunen an anderer Stelle dezentraler aufzubauen.“ Eckhard Ruthemeyer hatte die Schließung der Leichtbauhallen schon für den Sommer gefordert.

In einer gemeinsamen Mitteilung von Ministerium und Stadt im Nachgang zu dem Termin, der hinter verschlossenen Türen stattfand, betonten Paul und Ruthemeyer den „Schulterschluss zwischen Land und Stadt“, der die bisherige „gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ fortsetze. Soest ermögliche eine der größten Landeseinrichtungen in NRW, die Stadtgesellschaft leiste damit „einen wichtigen Beitrag im Hinblick auf die aktuelle Geflüchtetensituation“, heißt es weiter. In dem Gespräch sei klargestellt worden, dass die zusätzlichen Plätze nur eine vorübergehende Unterbringungsmöglichkeit seien. „Diese sind zusätzlich – aufgrund des Zuzugs aus der Ukraine – zu den 1200 ZUE-Plätzen in Soest notwendig geworden.“

Aufstockung erfolgte zum 1. März

Nach Angaben der für den ZUE-Betrieb zuständigen Bezirksregierung Arnsberg war die Aufstockung der Leichtbauhallen auf 600 Plätze zum 1. März erfolgt. Seitdem weist die Einrichtung am Hiddingser Weg eine Kapazität von 1800 Plätzen auf. Die tatsächliche Bewohnerzahl liege zurzeit aber noch darunter, teilt Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung, auf Nachfrage mit: „In der ZUE Soest sind derzeit 1634 Personen untergebracht.“ Auch in der ZUE in Echtrop, deren Bewohner Ruthemeyer ebenfalls als regelmäßige Besucher der Soester Innenstadt ausmacht, sei die Kapazität noch nicht voll ausgelastet. Hier seien derzeit 536 Personen untergebracht.

In beiden Einrichtungen leben rund 60 Prozent alleinreisende Männer, heißt es weiter. „Diese Gruppe stellt gegenwärtig den größten Anteil der Flüchtlinge dar. Hauptherkunftsländer sind in beiden Einrichtungen Syrien, Türkei und Afghanistan.“ Alleinreisende Minderjährige würden im Regelfall nicht in den ZUE untergebracht, sondern direkt vom Jugendamt in Obhut genommen, sagt Söbbeler. Weitergehende Nachfragen zur Zahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge und zum erhöhten Arbeitsaufkommen, das in diesem Zusammenhang das städtische Jugendamt bewältigen muss, wollte die Stadt Soest zunächst nicht beantworten. Entsprechende Daten, hieß es dazu am Mittwoch aus dem Rathaus, würden derzeit aufbereitet und dann im Haupt- und Finanzausschuss zunächst der Politik präsentiert.

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