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Wohin mit dem Winzermarkt? Gräfte oder Park?

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Von: Achim Kienbaum

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Der Winzermarkt musste  im vergangenen Jahr in die Gräfte ausweichen, und das kam bei vielen Besuchern, vor allem aber bei den Winzern gut an.. © Dahm

Soest – Der Winzermarkt und der Theodor-Heuss-Park – da ist in den vergangenen Jahrzehnten etwas zusammengewachsen, was offensichtlich zusammen gehört. Deshalb sollte der Umzug in die Gräfte am Osthofentor im vergangenen Jahr eine einmalige Ausnahme bleiben. Eigentlich.

Dann aber kam der neue Standort bei den Winzern so gut an, dass die allermeisten von ihnen jetzt dafür sind, dort auch den nächsten Markt Anfang Juli zu veranstalten. Für sie hat der Park am Großen Teich einen entscheidenden Vorzug verloren. 

Bereits bei der Bilanz am letzten Tag des Winzermarktes 2018 waren die Meinungsunterschiede zwischen Winzern und Wirtschaftsförderung (WMS) deutlich geworden. „Wir werden den Winzermarkt im nächsten Jahr wieder in die Stadt und in den Theodor-Heuss-Park zurückholen“, hatte WMS-Geschäftsführerin Dr. Monika Dobberstein angekündigt. Für sie ist das auch deshalb sinnvoll, weil die beliebte Veranstaltung einen Beitrag zur Stärkung des Einzelhandels in der Innenstadt leiste. 

Ein hehres Ziel, das den meisten Winzern aber wohl nicht ganz so nah ist wie der wirtschaftliche Erfolg des Winzermarkts selber – also ihre eigenen Umsätze. Um die fürchten sie offensichtlich in der Mehrzahl, wenn sie zurück in den Park müssten. Dort wird die Veranstaltung nämlich „gesplittet“ werden müssen, weil nach der Neugestaltung nicht mehr genügend Platz für alle 15 Winzer und ihre Verkaufsstände im Park sein wird. „Der Betreiber wird Flächen vor der Teichsmühle ergänzend hinzunehmen“, bestätigte Monika Dobberstein auf Anfrage.

Eine Abstimmung unter den Winzern soll eine 14:1- Mehrheit für die Gräfte ergeben haben – einige Aussteller, so war gestern zu hören, sollen sogar damit gedroht haben, nicht mehr nach Soest zu kommen, wenn der nächste Markt tatsächlich wieder am Großen Teich stattfinden sollte. Martin Jochem, Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsförderung und Chef des Vereins Soester Wirtschaft (VSW) sowie ein Befürworter der Rückkehr ins Stadtzentrum, reagierte darauf gestern gelassen: „Der Winzermarkt in Soest ist eine über Jahre gewachsene, sehr erfolgreiche Veranstaltung für alle Beteiligten. Wir haben also allen Grund, unser Konzept selbstbewusst zu vertreten.“

Für ihn wäre es auch „sehr schwer erklärbar“, warum bei der Neugestaltung des Theodor-Heuss-Parks „beträchtliche Investitionen“ in die für Veranstaltungen nötige Infrastruktur getätigt wurden, wenn die wichtigste von ihnen, nämlich der Winzermarkt, dann anderswo stattfinden würde.

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