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Windkraft auf den Dörfern: 2025 könnten sich die Mühlen drehen

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Von: Kathrin Bastert

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Die Sonne geht hinter einem Windrad auf. So romantisch es aussieht, so unromantisch ist das Thema „Wind-an-Land-Gesetz“, mit dem sich jetzt die Gemeinde auseinandergesetzt hat.
Nahe der Soester Dörfer sollen vier neue Windräder entstehen. © Julian Stratenschulte

Bis sich die Rotoren drehen, dürften noch zwei Jahre ins Land gehen. Die Stadt allerdings rechnet damit, das Bebauungsplanverfahren für die Windenergieanlagen in Ampen/Epsingsen/Röllingsen und Meiningsen noch in 2023 abschließen zu können.

Soest – Nach einem entsprechenden Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses (Stea) gehen die Vorhaben nun in die „frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit“. Jetzt besteht noch einmal Gelegenheit, Bedenken zu äußern – es ist davon auszugehen, dass die Bürger der betroffenen vier Dörfer reichlich Gebrauch davon machen werden.

Auch in der Stea-Sitzung waren sie in großer Zahl vertreten; wenn auch weniger als in früheren Phasen, als es noch grundsätzlich um die Frage ging, ob überhaupt ein B-Plan aufgestellt wird. Der ist ohnehin nur nötig, weil sich das Plangebiet innerhalb der noch geltenden 1000 Meter befindet, die die Landesregierung als Mindestabstand vom Windrad zur Wohnbebauung festgelegt hat. Möglich, dass die Regel fällt, ehe die Windräder stehen – „die Bundesgesetzgebung könnte uns noch rechts überholen“, sagt Stadtbaurat Matthias Abel mit Blick darauf, dass der Gesetzgeber angesichts der Energiekrise aufs Tempo drückt. Dann wäre ein Steuerungsinstrument stumpf, weshalb die Verwaltung auf auf ein zügiges Verfahren setzt. Im B-Plan kann die Stadt Parameter wie die generelle Schlagschattenabschaltung und die Begrenzung der Schall-Emission in der Nacht festlegen, kann den Investor zu einer finanziellen Beteiligung der Bürger verpflichten.

All das ist entsprechend vereinbart. Sabrina Raser vom „Planungsbüro für Erneuerbare Energien“ aus Ense stellte diese Maßnahmen in den Mittelpunkt ihrer Vorstellung der Pläne. Man habe „versucht, alle Belange im Blick zu behalten und eine auskömmliche Planung zu gewährleisten“, so Raser.

Die drei Anlagen am Standort nahe Ampen, Epsingsen und Röllingsen haben jeweils eine Gesamthöhe von 180 Metern, in Meiningsen sind 200 Meter geplant. Insgesamt rechnet der Investor mit einem Nennwert von 16 Megawatt; damit könnten bis zu 43,6 Prozent der Soester Privathaushalte mit Strom versorgt werden.

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