Immer wieder habe ich diverse Wasserpflanzen im Teich und an den Ufern angepflanzt – ohne Erfolg. Nur Schwertlilien können sich gegen das Schilf behaupten. Und die Wasserpflanzen wurden stets Opfer der indischen Laufenten, die bei uns lebten und vor allem die Schnecken dezimiert haben, aber leider auch alle Wasserpflanzen.
Nun hat der Waschbär vor einem Jahr sämtlich Enten nach und nach getötet. Deshalb halten wir keine Enten mehr. Alle dann von mir in den Teich eingesetzten Wasserpflanzen gediehen plötzlich hervorragend. Im Herbst dann entdeckte ich einige wenige Wasserlinsen auf der Oberfläche. Vermutlich hat ein Wildentenpärchen, das gelegentlich den Teich aufgesucht hat, diese kleine Schwimmpflanze eingeschleppt.
Ich habe mir dabei nichts weiter gedacht. Im Winter waren die Wasserlinsen weg. Aber im Frühling kamen wieder einzelne zum Vorschein. Und jetzt, nach gut drei Monaten, ist der Teich komplett bedeckt mit Entengrütze, wie die Wasserlinsen im Volksmund genannt werden. Dazu muss man wissen, dass Wasserlinsen ihre Zahl je nach Witterung alle zwei bis drei Tage verdoppeln. Sie vermehren sich fast immer vegetativ, Fortpflanzung über Blüte und Samen gibt es zwar, kommt aber sehr selten vor. Sie überwintern am Grund des Teichs.
Es ist eine beliebte mathematische Rätselaufgabe, die die Zweierpotenzreihe betrifft, eine Exponentialfunktion. Hatte ich im Frühjahr erst einen Quadratzentimeter Wasserlinsen, ist nach drei Wochen daraus schon ein Quadratmeter geworden, und zwei Wochen weiter sind schon über 100 Quadratmeter Teich bedeckt. Für uns bedeutet das, schnell und ausdauernd zu handeln. Denn unter dem dichten Teppich aus Wasserlinsen leiden die anderen Wasserpflanzen erheblich, weil sie kein Licht mehr bekommen. Schließlich gehen sie dann ein.
Die beste Methode, Herr der Entengrütze zu werden, wären hungrige Enten. Karpfen (Koi) oder ähnliche Fische verspeisen dieses Grünzeug auch mit Heißhunger. Klappt beides nicht wie in meinem Fall, dann muss ich mit dem Kescher in den Teich steigen und die Wasserlinsen abfischen – und das jede Woche sehr gründlich. Alternativ würde auch eine Wasserfontäne im Teich oder eine starke Strömung das Wachstum der Wasserlinsen zumindest begrenzen. Denn sie mögen kein bewegtes Wasser. Aber dazu ist ein erheblicher technischer Aufwand nötig – keine Option in meinem Fall.
Weitere Gartentipps: Kompost gilt als „Gold des Gärtners“, bietet Mikroorganismen und Nährstoffe. Wer Wühlmäuse im Garten hat, ist nicht zu beneiden. Sie sind unersättlich und vermehren sich stark. Haben sie einmal vom Garten Besitz ergriffen, richten sie enorme Schäden an - und man wird sie schwer wieder los. Man kann aber etwas gegen die Plagegeister tun.