1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Soest

Gefahr-Warnungen im Kreis Soest: Cell Broadcast soll nur sehr selten genutzt werden

Erstellt:

Von: Daniel Schröder

Kommentare

Per Cell Broadcast können Warnungen auf Smartphones geschickt werden. Das System soll nur in Ausnahmefällen genutzt werden.
Per Cell Broadcast können Warnungen auf Smartphones geschickt werden. Das System soll nur in Ausnahmefällen genutzt werden. © Daniel Schröder

Zum Warntag in NRW heulen am Donnerstag um 11 Uhr die Sirenen. Auch per Cell Broadcast soll probegewarnt werden. Im Ernstfall soll Cell Broadcast nur äußerst selten genutzt werden.

Kreis Soest – Am Donnerstag, 9. März, ist in Nordrhein-Westfalen mal wieder Warntag. Wie schon in der Vergangenheit sollen im ganzen Land um 11 Uhr Sirenen heulen und Warn-Apps (Probe-) Alarm schlagen. Die Bevölkerung soll dadurch sensibilisiert werden. Ebenso sollen mögliche Schwächen der Warn-Infrastruktur gefunden werden.

Im Dezember 2022 wurde im Rahmen eines Tests auch erstmals per „Cell Broadcast“ gewarnt. Beim „Cell Broadcast“ werden Warnungen auf Smartphones geschickt, ohne dass dafür ein spezielles Programm installiert werden muss. Seit dem 23. Februar kann „Cell Broadcast“ für die Bevölkerungswarnung genutzt werden. Seitdem gab es einen Großbrand, bei dem in Werl zwar über die Warnapp „Nina“, aber nicht per „Cell Broadcast“ vor der Ausbreitung von Rauchgasen gewarnt wurde. Doch warum nicht?

Cell Broadcast: Im Kreis Soest soll die Handy-Warnung nur sehr selten genutzt werden

Grundsätzlich könne die Rettungsleitstelle in Soest eine Warnung per „Cell Broadcast“ „ohne Mehraufwand zeitgleich mit der ‚normalen’ Nina-Warnung“ auslösen, erklärt Kreis-Sprecher Wilhelm Müschenborn gegenüber unserer Redaktion.

Doch das solle nur in ganz seltenen Ausnahmefällen passieren – wenn die Gefahr für die Bevölkerung wirklich groß ist. Seitens des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gebe es eine Handlungsanweisung. Demnach solle „Cell Broadcast“ explizit nicht für Warnungen der Warnstufe 3 genutzt werden. Bei der Warnstufe 3 handelt es sich um eine reine Gefahreninformation.

Die Warnstufen

Die Warnstufe 3 wurde in der Vergangenheit im Kreis Soest gewählt, um beispielsweise vor der Rauchgas-Ausbreitung bei Großbränden, dem Ausfall der Notrufnummer 112 oder dem Stromausfall in der Gemeinde Möhnesee zu warnen. Laut BBK gehe es bei Gefahreninformationen um „eine zu erwartende oder bereits eingetretene Beeinträchtigung des normalen Tagesablaufs oder eine besondere Beobachtung“.

Bei Warnstufe 2 gehe es um eine konkrete Gefahr, „die sich auf Ihre Gesundheit, Ihr Eigentum und/oder öffentliche Infrastrukturen auswirken kann“. Warnstufe 1 warnt vor „extremer Gefahr“, die sich „kurzfristig erheblich auf Ihre Gesundheit, Ihr Eigentum und/oder öffentliche Infrastrukturen auswirken kann“. Wilhelm Müschenborn erklärt: „Durch diese Regelung soll unter anderem der Charakter der ‚besonderen’ Warnung erhalten bleiben, da bereits teilweise über eine zu häufige Auslösung der App auch bei Lappalien diskutiert wird. Bei zu häufiger Auslösung droht eine Art Gewöhnungseffekt einzutreten.“

Auch interessant

Kommentare