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Vier überlebten: Misshandelte Meerschweinchen haben ein neues Zuhause

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Von: Daniel Schröder

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Die Feuerwehr rettete die Meerschweinchen aus der Wohnung. Der Rettungsdienst versorgte die Tiere mit Sauerstoff.
Die Feuerwehr rettete die Meerschweinchen aus der Wohnung. Der Rettungsdienst versorgte die Tiere mit Sauerstoff. © Daniel Schröder

Die Meerschweinchen, die im Januar von der Feuerwehr aus einer brennenden Wohnung in Soest gerettet wurden, haben ein neues Zuhause. An die neuen Besitzer wurden große Anforderungen gestellt.

Soest – Dieser Fall machte viele Soester betroffen: Eine mit ihrer Situation völlig überforderte Soesterin legte im Januar Feuer in ihrer Wohnung. Damit nicht genug: Sie zündelte offenbar bewusst an den Käfigen, in denen sich zahlreiche Meerschweinchen befanden. Die Polizei nahm die Frau im Zuge des Brandes fest.

Die Feuerwehr konnte vier Meerschweinchen aus der Wohnung retten. Für ein fünftes kam jedoch jede Hilfe zu spät – es verendete noch in der Wohnung. Ein weiteres wurde später in der Wohnung gefunden. Insgesamt handelte es sich um sechs Meerschweinchen, die die Soesterin mit ihrer Tat töten wollte.

Die fünf lebenden Tiere kamen ins Soester Tierheim. Dort wurde klar: Die Meerschweinchen waren alles andere als artgerecht gehalten worden. „Sie waren voller Milben und Bisswunden“, erklärte Birgit Oberg vom Tierheim Soest. Im Tierheim wurden die Kleintiere aufgepäppelt, entwickelten zum Teil wieder eine Zutraulichkeit zu Menschen. Finanziert wurden Versorgung und Tierarzt-Kosten durch das Tierheim.

Meerschweinchen nach Brand vermittelt: Tierarztkosten werden vom Tierheim gestemmt - „jede Spende ist ein Glücksfall“

Ohne Spenden sei das fast nicht zu realisieren, weshalb sich das Tierheim stets über Unterstützung freue, so Oberg. „Wir haben so viele Tiere, die verletzt oder verunfallt kommen. Das müssen alles wir bezahlen. Jedes Jahr braucht es viele Tausende von Euro für die Tierarztkosten. Jede Spende ist ein Glücksfall.“

„Vier Meerschweinchen haben es geschafft“, berichtet Tierheim-Leiterin Oberg. Vier bis sechs Wochen nach der Tat konnten sie an neue Besitzer vermittelt werden. „Ein paar Tiere waren noch etwas ängstlich. Generell sind Meerschweinchen aber sehr zutraulich“, so Oberg.

Bei den Neu-Vermittlungen wurde darauf geachtet, dass die neuen Meerschweinchen-Besitzer den Tieren ein gutes Leben bieten können: „Man braucht zur Haltung von Meerschweinchen viel Platz und Sachkenntnis. Bevor man sich ein Tier anschafft, muss man sich schlaumachen. In jedem Fall! Es gibt so gute Seiten dafür im Internet.“ Idealerweise könne man den Meerschweinchen in den Sommermonaten ein Freiluft-Gehege bieten. „Die Tiere brauchen Platz und dürfen nicht in irgendeinen kleinen Käfig gesperrt werden. Meerschweinchen möchten herumlaufen.“ Das konnten sie in der Brandwohnung am Gotlandweg nicht. In ihrem neuen Zuhause hoffentlich schon.

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