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Umzug in die Marktstraße abgesagt: „Unverpackt“ hat eingepackt

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Von: Kathrin Bastert

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Ladenlokal an der Marktstraße: Unverpackt-Laden zieht nicht ein.
„Bald“ sollte der Unverpackt-Laden in den Räumen des ehemaligen „Primo“ wiedereröffnen. Daraus wird nun - zumindest vorerst - nichts. © Peter Dahm

Die Idee war sympathisch: Mit Hilfe der WMS und einem Förderprogramm gegen Leerstände in Innenstädten sollte der Soester „Unverpackt“-Laden im ehemaligen Primo wiedereröffnen. Daraus wird - zumindest vorerst - nichts.

Soest – Der Soester „Unverpackt“-Laden wird nicht wiedereröffnen. Das hat die Inhaberin jetzt auf der Facebookseite von „Mit Liebe unverpackt“ bekannt gegeben. Sie nennt „persönliche Gründe“. Damit wird es im ehemaligen „Primo“ zumindest vorerst keine losen Lebensmittel zu kaufen geben. Der Unverpackt-Laden hatte 2020 in der Brüderstraße eröffnet, mitten in die Corona-Pandemie mit Lockdowns und Einschränkungen hinein. Im März 2022 war dort Schluss.

Über den Soester Immobilienmakler Michael Wagner, der einen Nachmieter für die einstige Cocktailbar „Primo“ in der Marktstraße suchte, entwickelte sich die Idee, dort mit Hilfe der „Wirtschaft und Marketing Soest“ (WMS) wiederzueröffnen. Möglich machen sollte das das „Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte NRW“. Die WMS will so Leerständen in der City entgegenwirken.

Das Prinzip: Die WMS wird Mieterin eines Ladenlokals, für das der Vermieter auf 30 Prozent seiner bisherigen Miete verzichtet. Das Land NRW zahlt die Hälfte des (üblichen) Mietzinses, zehn Prozent übernimmt die WMS. Sie untervermietet an die Händler (oder Künstler, Dienstleister...), die unterm Strich nur noch 20 Prozent der Kaltmiete tragen müssen. Das Förderprogramm läuft noch bis Ende 2023, die Soester Innenstadtmanagerin Isabell Zacharias konnte dank des Programms schon zwei Leerstände füllen und einen verhindern – so zog jüngst das „Kleine Lädchen“ von Claudia Wiethoff in die Brüderstraße 29, in Kürze soll außerdem ein Mietregal-Laden neben dem Mönchshof eröffnen. Dort werden verschiedenste Produkte, vor allem aus der Region, auf Kommissionsbasis verkauft, verrät Zacharias.

Auch an das Thema „Unverpackt“ will die Innenstadtmanagerin noch keinen Haken machen. Im Hintergrund liefen vielversprechende Gespräche, verrät sie: „Wir versuchen, das Projekt ‘unverpackt’ in Soest möglich zu machen. Wie genau, das kann ich noch nicht sagen.“ Doch gebe es in Soest eine breite Community, die den „Unverpackt“-Gedanken lebe und beleben wolle. „Wir möchten das mit dem Leerstandsprogramm gern weiter begleiten“, sagt Isabell Zacharias. Dass so ein Laden gut zu Soest passe, darüber waren sich Ende Mai, als der Umzug in die Marktstraße bekannt gegeben wurde, schon alle einig. Auch die Vermieterin der Immobilie sei von dem Konzept überzeugt gewesen, berichtete Michael Wagner damals.

Rein logistisch übrigens war der Umzug bereits erfolgt, die Ladeneinrichtung war schon ins Geschäft an der Marktstraße gebracht worden. Doch die Türen hatten sich bislang nicht geöffnet. In ihrem kurzen Facebook-Post bietet die Inhaberin Restbestände und Inventar an. Auch, wer Interesse an einer Geschäftsübernahme habe, könne Kontakt aufnehmen, ist dort zu lesen.

Insgesamt sei die Zahl der Leerstände in der Soester City zurzeit gering, sagt Isabell Zacharias. Sie wisse aber von einer Reihe Kaufleuten, die Nachfolger für ihre Geschäfte suchten. „Und der Wunsch, die Soester Innenstadt attraktiv zu halten, ist in der Kaufmannschaft sehr groß.“

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