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Tempo 30 auf vielen Straßen in Soest: Hier soll langsamer gefahren werden

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Von: Achim Kienbaum

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Der Verkehrsclub fordert Tempo 30 auf vielen städtischen Straßen in Soest. © Peter Dahm

Die Ortsgruppe des Verkehrsclubs hat eine lange Liste mit Straßen vorgelegt, auf denen eine Geschwindigkeitsreduzierung möglich wäre. Die Stadt Soest unterstützt die Initiative. Hier soll langsamer gefahren werden.

Soest – Für den Vorstoß der Soester SPD, Mitglied in einer bundesweiten Initiative zur leichteren Einführung von Tempo 30 in Städten zu werden, hat die Ortsgruppe des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) viel Sympathie. Sie sieht allerdings jetzt bereits Möglichkeiten, Geschwindigkeitsreduzierungen anzuordnen – und legt eine lange Liste von Straßen im Stadtgebiet vor, wo sie das umgesetzt sehen will.

Hier soll langsamer gefahren werden

Auf den folgenden Straßen zwischen innerem und äußerem Ring soll nach dem Willen des VCD künftig Tempo 30 herrschen: Hammer Weg, Heinsbergplatz / Hattroper Weg, Westenhellweg, Arnsberger Straße, Hiddingser Weg, Niederbergheimer Straße, Elfser Weg, Opmünder Weg, Ostenhellweg, Nottebohmweg, Brüder-Wallburger-Wallstraße, Schwarzer Weg, Weslarner Weg und Oestinghauser Straße.

Hinzu kommen folgende Straßen: Hattroper Weg (bis zu den Bahnschienen), Hiddingser Weg (bis Ortsausgang), Niederbergheimer Straße (bis Seidenstückerweg / Lippstädter Straße), Opmünder Weg, Ostenhellweg, Weslarner Weg, Oestinghauser Straße und Katroper Weg (jeweils bis Ortsausgang).

Bernd Ellersiek, Sprecher der Soester VCD-Ortsgruppe, verweist in einem Schreiben an die Stadt auf positive Erfahrungen mit umfassenden Regelungen in anderen europäischen Ländern – und auf ein Rechtsgutachten, das im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe erstellt worden sei. In dem seien „Spielräume“ aufgezeigt worden, die Kommunen bereits jetzt nutzen könnten, um deutlich mehr Tempo 30-Zonen „im Nebenstraßennetz“ einzurichten als bisher gedacht. Dazu zähle unter anderem die Reduzierung von Verkehrslärm.

Erstellung eines „Lärmaktionsplans“ gefordert

Als Folge aus den positiven Auswirkungen von Tempo 30 auf die Verkehrssicherheit und Umweltbelastungen für Anwohner will die VCD-Ortsgruppe nicht nur Geschwindigkeitsbegrenzungen auf allen Straßen des inneren Wallrings, sondern auch auf weiteren Straßen zwischen innerem und äußerem Ring sowie auch auf einigen Ausfallstraßen außerhalb dieses Bereichs (siehe Infokasten).

Darüber hinaus verlangt der VCD die Erstellung eines „Lärmaktionsplans“. Mit einer „großflächigen Ausweitung“ von Tempo 30-Zonen wäre Soest „wahrlich nicht alleine“, schreibt Bernd Ellersiek. Schließlich unterstütze auch der Deutsche Städtetag die bundesweite Initiative „Lebenswerte Städte“ (siehe Infokasten), in der sich inzwischen über 300 Städte für eine Änderung der Bundesgesetzgebung stark machen.

Tempo-Kontrolle: Stadt tritt Initiative bei

Die Stadt wird der Initiative „Lebenswerte Städte“ beitreten, bei der es darum geht, dass Kommunen als Straßenbaulastträger selbst entscheiden können, an welchen Stellen beispielsweise Tempo 30 gelten soll. Einen Beschluss der Politik brauchte es dafür nicht, weil es sich „um eine lockere Initiative“ handele, erklärte der Technische Beigeordnete, Matthias Abel, im Stadtentwicklungsausschuss. Die SPD zog ihren Antrag zum Beitritt der Initiative daher zurück. „Wir kennen unsere Verhältnisse hier am besten – eine Posse wie beim Radstreifen auf der Jakobistraße soll sich nicht wiederholen.“ Es gehe um „mehr Flexibilität vor Ort“ – „es ist keine Vorwegnahme einer Entscheidung für oder gegen Tempo 30“, so Abel. 

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