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Soest schwingt die Hüften: Der Boogie-Woogie ist zurück

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Dancing in the 1950s. A young couple is dancing and moving to the music.
Die gute alten Zeiten: Der Boogie-Woogie brachte einst auch die Tänzer und Tänzerinnen in der Börde in Bewegung. © Kristoffersson

Im Alten Schlachthof in Soest wird es nostalgisch: Denn der Boogie-Woogie-Tanz aus dem vergangenen Jahrhundert kehrt zurück.

Soest – Im Alten Schlachthof in Soest wird es nostalgisch: Denn der Boogie-Woogie-Tanz aus dem vergangenen Jahrhundert kehrt zurück.

„Bei Boogie-Woogie handelt es sich um einen Tanzstil, der in den 50er-Jahren entstanden ist und der zu Rock‘n’Roll getanzt wird“, erklärt Veranstalter Andreas Frie.

Der Boogie-Woogie ist ein Gesellschafts- und Turniertanz, der zu den Swingtänzen zählt. Er entstand im Laufe des letzten Jahrhunderts in den USA. „Das Besondere am Boogie-Woogie ist die Vielfältigkeit. Der Tanz ist frei und richtet sich nicht nach einer bestimmten Choreografie. Zudem entsteht ein 50er-Jahre-Feeling. Es ist ein sportlich schwungvoller Tanz, der mit Gute-Laune-Musik und Rock ‘n’ Roll verknüpft wird“, erklärt Andreas Frie. Er tanzt seit sechs Jahren Boogie-Woogie.

Klassischerweise wird der Boogie-Woogie paarweise getanzt – dazu gehört ein ständiges Flirten zwischen Mann und Frau. „Der Tanz ist schnell und fördert eine gewisse Grundkondition, es ist auch ein Sport“, sagt Frie.

Der Termin

Die Boogie-Woogie-Party ist am Samstag, 6. August, im Kulturhaus Alter Schlachthof, Ulrichertor 4 in Soest. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr und hat voraussichtlich ein offenes Ende. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

„Den Boogie-Woogie haben wir zufälligerweise auf einem Oldtimer-Treffen entdeckt und der Tanz sah super aus. Dann haben wir in Corona-Zeiten trainiert und einen Raum im Alten Schlachthof gemietet. Dort hat uns der Geschäftsführer angesprochen und gefragt, ob wir nicht im Rahmen des Sommerprogrammes eine Tanz-Veranstaltung ausrichten möchten“, berichtet Andreas Frie von der Entstehung der Idee.

Das kam dem Soester und seiner Partnerin gelegen, da sie aufgrund ihres Umzugs nach Soest vor zwei Jahren an den Wochenenden immer weit fahren mussten, um Boogie-Woogie tanzen zu können. „Jetzt versuchen wir in Soest Fuß zu fassen und suchen Gleichgesinnte, die Lust haben, mitzutanzen oder erst einmal nur zuschauen möchten.“

Ein Tanz mit Geschichte

Der Vorgänger des Boogie-Woogie ist der Lindy Hop, der in den 1930er- Jahren entstanden ist. Amerikanische Soldaten brachten den Tanz nach dem zweiten Weltkrieg nach Europa, wo ihn die Jugend für sich entdeckte. Boogie-Woogie wird nicht ausschließlich zu Boogie-Woogie-Musik getanzt sondern auch zu Rock ‘n’ Roll oder auch Jump Blues und Swing. Voraussetzung für den nachhaltigen Erfolg des Tanzes war seine stimulierende Wirkung, die von der Musik ausging.

Die Verwendung der Bezeichnung „Boogie-Woogie“ für den Tanz bleibt auf Europa beschränkt. Ende der 1950er-Jahre kam die Bezeichnung Rock ‘n’ Roll auf. Der wesentliche Unterschied ist aber, dass der Rock ‘n’ Roll dem Turniertanz vorbehalten ist und der Boogie-Woogie in Tanzlokalen getanzt wird.

Auf der Boogie-Woogie-Party werde zur Musik von Chuck Berry, Elvis, Buddy Holly oder auch Billy Haley getanzt. Einen Dresscode gebe es nicht, die Teilnehmer müssen auch keinen Tanzpartner mitbringen. „Eine Altersgrenze gibt es ebenfalls nicht. Es kann jeder kommen, der Interesse hat und wenn man auch nur mal für eine Stunde reinschnuppern möchte“, sagt Frie. Jeder könne tanzen, nicht nur Boogie-Woogie, sondern auch Lindy-Hop, Rockabilly-Jive oder einfach Freestyle, Hauptsache es mache Spaß.

Zudem sollen Tanztrainer anwesend sein. Sie sollen für Fragen zur Verfügung stehen. „Es kommen eine ganze Reihe erfahrene Tänzer, bei denen allein das Zuschauen Freude macht“, so Frie. Es werde an dem Abend Aktionen geben, wie zum Beispiel einen „Stroll“. „Ein Stroll ist ein einfacher Gruppentanz, zu dem sich früher die Damen anmutig präsentiert haben, um von den Herren aufgefordert zu werden“, erklärt Veranstalter Andreas Frie mit viel Vorfreude. (Von Marlene Dietscheidt)

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