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Neue Pläne für Süd-Carrée: Bis 2025 soll das urbane Quartier in Soest stehen

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Von: Tobias Hinne-Schneider

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So soll das „Süd-Carée“ an der Ecke Arnsberger Straße / Lübecker Ring später aussehen
Im Oktober 2020 haben wir diesen ersten Entwurf des Süd-Careés veröffentlicht. Mittlerweile haben sich die Planungen überholt.  © Architekturbüro Quiring

Die alten Planungen für das Süd-Carée zwischen Arnsberger Straße und Lübecker Ring sind überholt. Uns hat der Investor erklärt, wie es jetzt weitergehen soll.

Soest - Es ist eines der spannendsten Bauvorhaben in der Stadt: das Süd-Carrée zwischen Arnsberger Straße und Lübecker Ring. Dort soll ein urbanes Quartier entstehen – die Planungen mussten zuletzt vom Investor angepasst werden. 2025 soll der gesamte Komplex endlich stehen.

Neue Pläne für Süd-Carrée: Bis 2025 soll das urbane Quartier in Soest stehen

Ab und zu wird das Grundstück gemäht, sonst passiert wenig auf der Fläche, die einmal Mehrgenerationen- und Seniorenwohnungen, Studentenunterkünfte, Gastronomie, Büroflächen und mehr bieten soll. „Der Vorhabenträger ist weiter hoch interessiert“, versichert Stadtsprecher Thorsten Bottin. Im Hintergrund laufen die Gespräche. Noch fehlt aber der Bebauungsplan, den die Politik beschließen muss, bevor die Bagger anrollen können.

Im Gespräch mit dem Anzeiger hat Traugott Funk, Geschäftsführer der Reavesta GmbH aus Düsseldorf, die das Süd-Carrée bauen möchte, über den Stand der Planungen gesprochen – und warum der erste Entwurf überplant werden musste.

„Seit fünf Jahren sind wir mit der Aufstellung des B-Plans beschäftigt“, erklärt Funk. „Wir haben noch einmal Zielkorrekturen vornehmen müssen.“ So sei zunächst geplant gewesen, stationäre Pflege im Quartier unterzubringen. Dagegen habe sich aber der Kreis ausgesprochen. „Die Vorgaben des Wohn- und Teilhabegesetzes können am Standort nicht erfüllt werden“, erklärt Kreissprecher Wilhelm Müschenborn den Hintergrund. Stattdessen soll nun betreutes Wohnen im Quartier seinen Platz finden. „Das ist aus Investitionssicht gleichwertig und passe in die soziale und auf Service ausgerichtete Umgebung“, sagt Funk.

Neue Pläne für Süd-Carrée: „Und ein paar gute Ideen hatten wir auch noch“

Geplant sind unter anderem die Ansiedlung einer Physio- sowie einer Arztpraxis, eines Geschäfts aus der Kosmetik-Branche und „eventuell eine Apotheke“. Der alte Entwurf werde sich vor allem entlang der Arnsberger Straße verändern.

Im neuen Entwurf seien zudem Bürgeranregungen aus der ersten Offenlage der Pläne aus 2021 sowie Ideen von künftigen Betreibern eingearbeitet worden. „Und ein paar gute Ideen hatten wir auch noch“, sagt Funk lachend.

Es wurde gemäht, sonst passiert auf dem Grundstück noch nicht viel. Die Baustellenschilder gehören zu Sanierungsarbeiten der Arnsberger Straße.
Es wurde gemäht, sonst passiert auf dem Grundstück noch nicht viel. Die Baustellenschilder gehören zu Sanierungsarbeiten der Arnsberger Straße. © Peter Dahm

So soll es zum Beispiel neben der bereits geplanten Dachbegrünung auch eine Fassadenbegrünung geben. Das habe nicht nur optische Vorteile, sondern auch ökologische. Das Energiekonzept für das Quartier sehe ohnehin vor, auf fossile Energie zu verzichten. „Wir setzen auf Solar- und Geothermie. Die Machbarkeit wurde von den Stadtwerken bereits vorgeprüft“, erklärt Funk.

Die Pläne für das Süd-Carrée sind nach Angabe von Funk von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) – dort ist die Reavesta GmbH Mitglied – nach einer unabhängigen Prüfung mit der Gold-Plakete ausgezeichnet worden. „Das ist ein Novum für die Stadt Soest“, sagt Funk.

Neue Pläne für Süd-Carrée: Baugenehmigung 2023

In den nächsten zwei oder drei Monaten sollen die neuen Pläne wiederum, für die die Öffentlichkeit einsehbar sein. Läuft es nach Funks Vorstellungen, erteilt die Soester Politik Mitte 2023 die Baugenehmigung. Eine Vorstellung, die mit der der Stadt einher geht. „Dann hoffe ich, dass Mitte 2025 die letzte Dachpfanne liegt“, geht Funk von einer mindestens zweijährigen Bauzeit aus.

Die lange Planungsphase komme der Reavesta GmbH zurzeit sogar entgegen. „Es ist eine komplizierte Zeit. Baumaterialien haben teilweise eine 100-prozentige Steigerung erfahren. Aber die Preise sinken wieder. Wir sehen Licht am Horizont“, ist Traugott Funk zuversichtlich.

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