1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Soest

Straßenschwelle bremst Autofahrer und sorgt für Ärger bei Nachbarn

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Kathrin Bastert

Kommentare

Straßenschwelle in der Straße „An Lentzen Kämpen“
Schwelle des Anstoßes: Nicht alle Nachbarn „An Lentzen Kämpen“ sind glücklich mit dem Hindernis. © Schröder, Daniel

Zwei kleine Bodenschwellen, auf dem Asphalt montiert, spalten die kleine Siedlung „An Lentzen Kämpen“.

Soest – Die einen dürften sehr dafür sein, mit dem Hartplastik dem Verkehr ein Hindernis in den Weg gelegt zu haben, immerhin haben sie sich mit einer entsprechenden Bitte an die Stadt gewandt. Die anderen halten die Maßnahme für überflüssig. Vor allem aber fühlen sie sich übergangen. Sie sagen: Bei Anliegergesprächen zur Ausbauplanung 2017 seien Straßenschwellen von einer großen Mehrheit explizit abgelehnt worden, sagt Anwohner Klaus Gockel, der wie sein Nachbar Hans Flocke angibt, auch im Namen weiterer Anlieger zu sprechen.

Dass die Schwelle jetzt plötzlich doch montiert wurden, erstaune. Hans Flocke hatte im Oktober des vergangenen Jahres von Stadtbaurat Matthias Abel auf eine Anfrage erfahren, dass die von einigen Anwohnern geforderten Schwellen „mangels Zustimmung der direkten Nachbarn“ nicht weiter verfolgt würden. Stattdessen sollten Geschwindigkeitsmessungen erfolgen. Flocke ist umso verwunderter, dass die Stadt nun eine Kehrtwende eingelegt hat. Zumal die angekündigten Geschwindigkeitsmessungen keine besondere Gefährdungslage gezeigt hatten. Auch diesmal schreibt ihm Abel auf seine Anfrage hin, teilt mit, die „Zustimmungen konnten zwischenzeitlich vorgelegt werden, sodass dem diesbezüglichen Antrag mit wenig Aufwand entsprochen werden konnte. Wir werden die verkehrliche Situation weiter im Blick behalten und dann ggf. neu bewerten.“

Die Stadt teilt mit, es habe Vor-Ort-Termine gegeben, alle, die daran teilgenommen hätten, hätten sich auch für die Schwellenlösung ausgesprochen. Auch lägen der Stadt mehrere schriftliche Anträge vor. Haben hier also Nachbarn ihren Wunsch bei der Stadt durchgedrückt, obwohl doch bei der Anwohnerbeteiligung anderes entschieden worden war? „Nein“, sagt die Stadt. Vielmehr habe es genau wegen dieser Straßenschwellen mehrere Vor-Ort-Termine gegeben. Alle, die daran teilnahmen, hätten sich für die Schwellen ausgesprochen. Gleich mehrere schriftliche Anträge dazu hätten die Verwaltung außerdem erreicht, „deshalb ist das jetzt gemacht worden.“ Die Straße „An Lentzen Kämpen“ war 2017 saniert worden, zur neuen Fahrbahndecke kamen Parkbuchten, die auch eine verkehrsberuhigende Wirkung haben sollen. Die Bodenschwellen, montiert zwischen den Hausnummern 24 und 45, liegen vor einer Kurve.

Die, so sind die Gegner der Maßnahme überzeugt, würde aber durch das Hindernis keineswegs entschärft, vielmehr entstehe eine neue Gefahrensituation insbesondere für radfahrende Kinder, die die kleine Lücke zwischen den beiden Schwellen nun nutzten und erst recht in eine unübersichtliche Situation hineingerieten. Hans Flocke fragt sich, wie das Ansinnen, mit dem Ausbau 2017 eine Verkehrsberuhigung herzustellen und der nun montierten Schwelle zusammenpasse – offensichtlich sei das „falsch geplant oder schlecht ausgeführt“ worden. Klaus Gockel treibt noch ein anderer Gedanke um. Die Vorgehensweise der Stadt entspreche nicht „den Ansprüchen einer gelebten Demokratie und dem Anspruch der Stadt Soest, die Bürger insbesondere bei den sie unmittelbar betreffenden Angelegenheiten zu beteiligen.“

Auch interessant

Kommentare