Es ist für seine Arbeitsweise charakteristisch: Aus unterschiedlichen farbigen (Foto-)Papieren schneidet er kleine Formen aus und erstellt daraus eine neue farbige Collage. Seine Collagen entstehen in einem langandauernden, dynamischen Prozess. In Soest hat er sich vor allem von den farbigen Kirchenfenstern inspirieren lassen. Die einzelnen farbigen Teile sind durch dunkle Linien verbunden und erinnern an Bleiruten, mit denen in den Kirchenfenstern ausgewählte Glasstücke zusammengefügt und zusammengehalten werden. Sein Interesse für Kirchenfenster habe er schon in der Bewerbung für das Morgner-Halbjahr zum Ausdruck gebracht, erinnert sich Anders. „Ursprünglich habe ich mich mit den formal-ästhetischen Elementen beschäftigen wollen. Aber dann habe ich gemerkt: Es ist mehr das Licht, das einen Reiz hat.“
Mit Tageslichtschreiber und transluzenten Folien experimentierte der junge Künstler – im Keller, überwiegend. So entstanden drei Bilder. „Mit dem ersten war ich nicht zufrieden“, sagt er, beim zweiten verzichtete er auf die Bleirouten, arbeitete mit größeren Formen als bei dem Bild, das er letztlich in Rücksprache mit der Leiterin des Museums Wilhelm Morgner, Dr. Annette Werntze, ausgewählt und dieses am Dienstag der stellvertretenden Bürgermeisterin Christiane Mackensen übergeben hat.
Mackensen bedankte sich im Namen der Stadt Soest und freute sich darüber, dass sich Anders „offenbar sehr wohl gefühlt“ habe in seinem halben Jahr in der Bördestadt. Der Kontakt werde sicher nicht abreißen, sagte Rosemarie Möhle-Buschmeyer vom Kulturparlament, das das Stipendium organisiert und begleitet. Das schon deshalb nicht, weil Matthias Lars Anders 2024 im Museum Wilhelm Morgner ausstellen wird.