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Soester hören viele Argumente für Glasfaseranschluss - und warum sie ihn sich leisten sollten

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Von: Bettina Boronowsky

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Infoveranstaltung für Glasfaseranschluss
An großen Folien erläuterte Carsten Starzak von den Stadtwerken die Kosten für einen Glasfaser-Hausanschluss. © Harald Feine

Homeoffice, Webkonferenzen, Telemedizin, Spiele, Gaming – das alles schaffe die gängige Kupfer-Technik bald nicht mehr, ist Jörg Radant, Chief Digital Officer der Stadt Soest, überzeugt. „Der Glasfaser gehört die Zukunft!“ Gemeinsam mit Carsten Starzak, Projektleiter Glasfaser bei den Stadtwerken, rührte Radant in der Stadthalle die Werbetrommel so kräftig, dass man sich auf einer einschlägigen Verkaufsveranstaltung wähnte.

Soest – Die beiden gaben alles. Vom Wert der Glasfaser wollen sie bis Ende des Jahres mindestens 40 Prozent der Soester Haushalte überzeugen. Erst wenn diese Verträge alle vorliegen, kann’s losgehen mit dem 50-Millionen-Projekt „Glasfaser für Soest“. Und es soll schnell gehen: Ende 2025 soll das Projekt beendet sein. So ist es mit dem Investor, der Deutschen Giganetz, besprochen. „Das ist die Chance, in ein paar Jahren ist es zu spät“, sagten Radant und Starzak.

Die beiden waren so überzeugend, dass immerhin rund ein Drittel der 300 Besucher sofort einen Vertrag unterschrieb. „So viele hatten wir uns erhofft“, sagte Stadtwerke-Prokurist Jörg Kuhlmann. Die übrigen blieben zunächst skeptisch – trotz Werbegeschenken, gesponserter Getränke und kühler Stadthalle. Dass jedoch durchaus Interesse an dem Projekt besteht, zeigten die zahlreichen Fragen, die Starzak beantwortete.

„Wir krempeln ganz Soest um“, prophezeite der Projektleiter augenzwinkernd. Zwölf Bautrupps sollen durch die Stadt geschickt werden. Begonnen werde in den Außenbezirken, wo der Bedarf am höchsten sei.

Gleichzeitig versprach er, dass dabei kein Schaden entstehen werde: „Sie können vorher und hinterher ein Foto machen und werden keinen Unterschied feststellen.“

Gesellschaft mit Erfahrung

Die Stadt Soest und die Stadtwerke haben den Vertrag mit der Deutschen Giganetz GmbH unterschrieben. Die Gesellschaft hat viel Erfahrung in der Zusammenarbeit mit lokalen Anbietern. Vorteil für die Kommune: Die Giganetz greift auf vorhandene Infrastruktur zurück nach dem Motto: So wenig bauen wie nötig, so viel Bestehendes nutzen wie möglich. Vorhandene Leitungen und Infrastruktur werden genutzt, wenn es technisch sinnvoll ist.

Das ist eine Möglichkeit, die Kosten zu senken. Die Giganetz nimmt Förderprogramme von Bund, Land und Kommune in Anspruch. Wichtigster Faktor der Finanzierung ist die Eigenwirtschaftlichkeit. Auftraggebern sollen nur geringe Kosten entstehen.

Unterschiede aber sagte er in der technischen Anwendung voraus: Es gebe weniger Störungen im Internet. Eine Ringschaltung gebe ein entsprechendes Backup. Größe Datenmengen würden verlustfrei übertragen und der Stromverbrauch sei auch geringer. Gleichzeitig werte Glasfaser eine Immobilie auf.

Von Ersparnissen bei Glasfaser hörten die Besucher besonders gern. Das Stadtwerke-Projekt sieht vor, den Glasfaser-Anschluss kostenfrei bis ins Haus und nicht nur bis zum Verteiler zu legen, erläuterte Starzak. Auf dieses Angebot bezieht sich der markige Spruch „bis zu 1990 Euro Hausanschluss-Kosten sparen“. Etliche Mitbewerber knöpften ihren Kunden so viel für einen Anschluss ab, erläuterte Kuhlmann später auf Nachfrage.

Die Stadtwerke bieten ihren Kunden die Glasfaser-Technologie in vier Kosten-Kategorien von 300 Mbit/s bis 1000 Mbit/s inclusive Router und Wechsel-Garantie an. Wer einen Router besitzt, bekommt Geld gut geschrieben. Glasfaser-TV, Upload-Boost und Flatrates können jeweils dazu gebucht werden. Für größere Unternehmen gibt’s eigene Angebote.

Wichtig sei, dass sich möglichst viele Soester für das Glasfaser-Projekt entscheiden, gaben Radant und Starsak ihren Gästen mit auf den Weg und baten sie, ebenfalls die Werbetrommel zu rühren. Denn Einigkeit ist alles: Wenn auf einer Anliegerstraße mit 12 Parteien sich nur eine dagegen entscheidet, wird Glasfaser nicht gelegt. Die Stadtwerke kündigten weitere Infoveranstaltungen an.

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