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Stadt schaltet bis Oktober Beleuchtung an öffentlichen Gebäuden und Denkmälern ab

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Von: Achim Kienbaum

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Licht an öffentlichen Gebäuden wi8rd abgedreht
Ob die Weihnachtsbeleuchtung am Rathaus auch in diesem Jahr wieder leuchten wird? Ganz sicher schaltet die Stadt bis Oktober das Licht an öffentlichen Gebäuden und Denkmälern ab. © Peter Dahm

Der nächste Winter kommt bestimmt – und damit auch die Sorge vor Engpässen bei der Versorgung mit Energie zum Heizen oder zumindest drastisch erhöhten Rechnungen für Gas, Öl und Strom. Da hilft, wenn überhaupt, nur konsequentes Sparen. Dabei will die Stadt nun mit gutem Beispiel vorangehen.

Soest – Es sind alles andere als die sprichwörtlichen Peanuts, die für die Energieversorgung öffentlicher Gebäude und Anlagen jährlich überwiesen werden müssen: In Soest, so rechnet Bürgermeister Eckhard Ruthemeyer vor, werden dafür derzeit rund 1,9 Millionen Euro bezahlt. „Eine Verdoppelung der Preise oder gar eine Verdreifachung haben also massive Auswirkungen auf unseren Haushalt“, erklärt er. Dabei ist das Thema Energiesparen in Soest alles andere als neu:

- Bei der Sanierung von Bestandsgebäuden und bei Neubauten wird schon seit Jahren auf moderne energetische Standards gesetzt.

- Bereits 2009 haben die Kommunalbetriebe (KBS) damit begonnen, Straßenleuchten auf energieeffiziente LED umzurüsten. 3700 sind es inzwischen, das sind gut zwei Drittel aller Leuchten im Stadtgebiet. Rund 60 davon werden automatisch nach Bedarf gesteuert, sie leuchte also nicht permanent.

- Obwohl die Zahl der Leuchten von 2009 bis 2021 von 4926 Stück auf 5660 gestiegen ist, konnte der Stromverbrauch dafür in diesem Zeitraum um 65 Prozent gesenkt werden (von 2 575 294 kWh auf 882 087). Fortlaufend modernisiert wird auch die Innenraumbeleuchtung in städtischen Gebäuden, besonders in Schulen.

- Das neue Stadtteilhaus im Soester Süden und die letzten drei neuen Kindergärten wurden klimaneutral gebaut.

In der Summe konnte so erreicht werden, dass trotz eines gewachsenen Gebäudebestandes der Wärmeverbrauch ebenso wie der Stromverbrauch (minus 10 Prozent) gesenkt wurde. Das alles reicht aber noch nicht, weitere Einsparpotenziale sollen – und müssen auch – ausgeschöpft werden. Und das kurzfristig. Eine erste Entscheidung hat der Verwaltungsvorstand im Rathaus jetzt getroffen: Vorerst bis zum 1. Oktober wird die Außenbeleuchtung der städtischen Gebäude und Denkmäler ausgeschaltet – sofern sie nicht „aus Sicherheits- oder Betriebsgründen nötig ist“, so Sprecher Thorsten Bottin. „Wir wollen damit auch ein Zeichen setzen, dass es jetzt aufs Energiesparen auch in kleinen Schritten ankommt“.

Und: Weitere Maßnahmen werden derzeit geprüft. „Dabei werden die Auswirkungen auf die Nutzergruppen von Gebäuden oder Sicherheitsaspekte in jedem Fall mitbedacht“, versichert der Rathaussprecher.

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