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In diesen drei Quartieren gibt es für Hausbesitzer jetzt mehr Unterstützung bei einer energetischen Sanierung

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Von: Achim Kienbaum

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Drei neue Sanierungsgebiete in der Stadt
Die Altstadt innerhalb der Wälle soll eins von drei neuen „Sanierungsgebieten“ werden. Dirk Franke, Uwe Dwornik, Sanierungsmanager Alessandro Bontempi und der Technische Beigeordnete Matthias Abel (von links) stellten das Projekt jetzt vor. © Peter Dahm

Bis 2030 soll Soest klimaneutral werden. Ohne die energetische Sanierung zumindest eines großen Teils der Bestandsgebäude in der Stadt wird das nicht gehen. Mit der Ausweisung von drei Quartieren als „Sanierungsgebiete“ gehen Politik und Verwaltung dabei jetzt in die Offensive.

Soest – Bontempi, das ist ein bekannter Name in der Stadt. Alessandro Bontempi trägt ihn mit Stolz, auch wenn italienische Eis- und Kaffeespezialitäten ganz und gar nicht zu seinen professionellen Kernkompetenzen zählen. Energetische Gebäudesanierungen dafür um so mehr. Als einer von drei neuen „Sanierungsmanagern“ der Stadt wird er diese Kenntnisse gerne teilen.

Arbeiten wird Bontempi als Ansprechpartner für Immobilienbesitzer in drei „Sanierungsgebieten“ – das hört sich ein bisschen nach heruntergekommenen Gebäuden und schmuddeligen Hinterhöfen an, in diesem Fall ist das aber ganz und gar nicht der Fall.

Sehr wohl aber haben viele der Häuser, die die Stadt jetzt in der Altstadt, einem Teil des Soester Nordens und in der Südost-Siedlung zusammengefasst hat, eine Menge Potenzial wenn es darum geht, die eigene energetische Bilanz, und die der Stadt, nachhaltig zu verbessern.

Betreffen wird das eine große Zahl von Soestern – und eine große Zahl von Gebäuden: Alleine in der Altstadt sind es 6 654 dort mit ihrem Hauptwohnsitz gemeldete Bürger und 1 420 Gebäude, im Norden 2 073 Menschen und 454 Gebäude und in der Südost-Siedlung 6 716 Menschen in 989 Häusern.

„Wir werden niemandem etwas vorschreiben“

In der ersten Projektphase, die bereits begonnen hat, werden Bestand und Zustand der Gebäude sowie „städtebauliche Missstände“ erfasst und analysiert – dazu gehören Gespräche mit Eigentümern und Mietern. Das soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. Parallel dazu werden die Quartierskonzepte verfasst. Der Rat soll dann im Oktober die drei Viertel formal als Sanierungsgebiete ausweisen. Anschließend können interessierte Eigentümer die Ergebnisse in der zweiten Projektphase für eigene Sanierungen nutzen. Begleitet werden sie dabei von drei Sanierungsmanagern mit Tipps zu Vorteilen, die es außerhalb von ausgewiesenen Quartierskonzepten nicht gibt. „Es wird nichts vorgeschrieben oder über ihre Köpfe hinweg entschieden“.

„Wir wollen diese drei Gebiete ganzheitlich aufwerten und den Eigentümern Anreize bieten, ihre Gebäude zu sanieren und zu modernisieren und damit auch den öffentlichen Raum aufwerten“, erklärt Mattias Abel, Technischer Beigeordneter im Rathaus, die Motivation für die Ausweisung der ganz offiziell „Integrierte energetische Quartierskonzepte“ genannten Initiative.

In dem auf mehrere Jahre ausgelegten Prozess profitieren die Hauseigentümer unter anderem von Beratungsangeboten und Förderprogrammen und steuerlichen Vorteilen – wenn sie sich tatsächlich für eine energetische Sanierung ihrer Immobilie entscheiden.

Alle drei ausgewählten Stadtviertel haben einen großen Bestand alter Wohngebäude, in der Altstadt gehören auch rund 600 denkmalgeschütze Bauten dazu.

Für das Erreichen des ehrgeizigen Ziels Klimaneutralität bis 2030 spielt das Thema energetische Sanierung eine große Rolle – dafür ist es wichtig, das Tempo deutlich zu erhöhen und deutlich mehr Hauseigentümer als bisher dafür zu begeistern.

Die Soester Politik hat sich bereits klar positioniert und zuletzt im Stadtentwicklungsausschuss die Ausweisung der drei neuen Sanierungsgebiete einstimmig unterstützt.

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