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Mehr Wunscherfüller für mehr Kinder

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Von: Karin Hillebrand

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Im vergangenen Jahr waren 210 Wunscherfüller aus dem Netzwerk rund um Initiatorin Julia Eckey (im Bild) für die Kinder im Kreis Soest aktiv.
Im vergangenen Jahr waren 210 Wunscherfüller aus dem Netzwerk rund um Initiatorin Julia Eckey (im Bild) für die Kinder im Kreis Soest aktiv. © be-vvv

Das Netzwerk der Wunscherfüller wächst. Und mit ihm auch die Zahl der Kinderhäuser und Wohngruppen, die von der privat initiierten Spendenaktion bedacht werden.

Soest – Zu Weihnachten 2020 rief Julia Eckey die Wunscherfüller ins Leben, setzte auf ihr eigenes privates Netzwerk. „Es ist für Kinder in den Einrichtungen nicht selbstverständlich, ein Geschenk unter dem Baum zu finden“, sagt sie. Und Corona-bedingt fielen etliche bewährte Hilfsaktionen aus.

Innerhalb von drei Jahren hat sich die Zahl der Wunscherfüller fast verfünffacht. Zu Beginn waren es 45 Personen, die ein Geschenk im Wert von höchstens 30 Euro besorgten, 2021 schon 120 und im vergangenen Jahr 210. Ebenso stieg die Zahl der so beschenkten Kinder von 125 aus 13 Einrichtungen im Jahr 2021 auf zuletzt 201 Kinder aus 22 der Kinderhäuser und Wohngruppen im Kreis Soest. Zu Beginn lieferte sie an vier Einrichtungen die liebevoll verpackten Weihnachtsgeschenke.

Einige der Wunscherfüller spenden Geld. 1 100 Euro kamen in diesem Jahr zusammen. Ein Landwirt hat auf seinem Hof eine Spardose aufgestellt, statt für kleinere Hilfsleistungen Geld anzunehmen. Allein das brachte 325 Euro zusammen. „Ich frage jetzt bei den Einrichtungen nach, was sie an pädagogischem Material gebrauchen können“, sagt Julia Eckey. Gewünscht wurden in den vergangenen Jahren Lernspiele, Tonie-Hörspielfiguren, viel Bastelmaterial oder auch eine Murmelbahn. Manchmal fällt aber auch etwas Bestimmtes für die Schule an.

Fehlt im Laufe des Jahres ein Fahrrad, ein Helm oder ein Kindersitz für das Auto, teilt Eckey dies ihrem Netzwerk mit. So mancher Wunscherfüller hat das Benötigte im Keller liegen. Bewusst arbeitet die Projektmanagerin mit öffentlichen Kinder- und Jugendeinrichtungen zusammen, denn Anfragen von einzelnen Personen kann sie neben ihrer Arbeit nicht zusätzlich bearbeiten.

Außerdem steht Eckey in sehr engem Kontakt mit der Initiative für Jugendhilfe, Bildung und Arbeit (INI). Auch hierüber kommen Anfragen nach Kuscheltieren, Spielzeugen und Kleidung, auch für die Mütter. Im Dezember gab es daher neben der Geschenkaktion zum Beispiel auch einen großen Bedarf an Winterbekleidung für Frauen. 15 Kartons voll mit Pullovern, Schals und ähnlichem kamen zusammen und lagerten in Eckeys Keller.

Geschenke sammelte sie in den Vorjahren im Wohnzimmer, brachte sie später Einrichtung für Einrichtung weg. Im vergangenen Jahr boten ihr die „Glücksbringer“ Platz in ihrem Ladenlokal an. „Eine zentral gelegene Anlaufstelle in der Stadt“, dankt Eckey den Ladeninhaberinnen. Bei 200 Paketen kann sie gar nicht so oft zuhause sein, um diese in Empfang zu nehmen. Auch nutzten ein paar Einrichtungen die Gelegenheit und holten die Geschenke selbst dort ab.

Es sind Freudentränen geflossen, leutet das Feedback, das Eckey am meisten berührte: „Weihnachten ist das Fest der Familie, es wird in Filmen immer als heile Welt gezeigt. Für die Kinder – gerade die älteren, die beginnen, ihre eigene Geschichte zu verstehen – ist dies eine sehr emotionale Zeit.“ Pokémon-Karten, Lego, Monopoly-Spiele, Puppen und sogar ein Toaster standen auf den Wunschzetteln, die sie Anfang Oktober an die Einrichtungen verteilte und zwei Wochen später zurück bekam, aber: „Wir müssen überlegen, ob wir noch früher mit der Weihnachtsgeschenkaktion beginnen.“ Denn auch bei Spielzeug gab es ungeahnte Lieferschwierigkeiten.

Die Kinderhäuser und Wohngruppen liegen im ganzen Kreisgebiet verteilt, kommt eine neue hinzu, sind es gleich viele neue Wunschzettel. „Wir haben eine Einrichtung, die brachte gleich 40 neue Kinderwünsche mit.“

Kontak

Wer selbst Wunscherfüller werden möchte, bekommt Informationen über wunscherfueller_soest auf Instagram oder per E-Mail unter julia-wunscherfueller@web.de.

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