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Schwere Vorwürfe vor Gericht: Soester soll seine Freundin misshandelt haben

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Justizia
ham_vwd87c51d1157b2a80f08666a5116adf578_1_.jpg © Arne Dedert/dpa

Ein 29-jähriger Mann aus Soest steht in Bielefeld vor Gericht. Aus Eifersucht soll er seine Freundin schwer misshandelt haben. Auch Vergewaltigung wird ihm vorgeworfen.

Soest/Bielefeld – Vergewaltigung, Körperverletzung, Bedrohung: Es sind schwere Vorwürfe, die die Staatsanwaltschaft einem 29 Jahre alten Soester macht. Er ist angeklagt, seine Ex-Freundin in ihrer Wohnung in Gütersloh sowie in seiner damaligen Wohnung in Soest misshandelt und vergewaltigt zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht bislang von folgendem Geschehen aus: Am 19. September 2020 soll sich der Angeklagte in der Wohnung seiner damaligen Freundin aufgehalten und sie, wohl aus Eifersucht, aufgefordert haben, einen ihrer Kontakte auf der Plattform Facebook zu blockieren. Als die Frau diesem Ansinnen nicht nachkam, soll er die Frau an ihren Haaren zu Boden gerissen, auf sie eingetreten und an den Haaren ins Schlafzimmer geschleift haben. Dort habe er die Frau so gewürgt, dass sie zeitweise keine Luft mehr bekam. Dann soll er seine Freundin angewiesen haben, nicht über diesen Vorfall zu sprechen. Er soll ferner gedroht haben, sie zu töten, sollte er mitbekommen, dass sie eine neue Beziehung habe. Mit den Worten „Brave Mädchen sprechen nicht mit der Polizei“ schlug er sie nach Angaben der Staatsanwaltschaft mehrfach und vergewaltigte sie schließlich.

Zu einem weiteren brutalen Übergriff kam es laut Anklage Ende September 2020. Eines Nachmittags soll das Paar demnach abermals in Streit geraten sein, der Auslöser war wohl wieder die Eifersucht des 29-Jährigen. Mehrfach soll der Angeklagte auf die Frau eingeschlagen haben und ihren Kopf gegen eine Wand geschlagen haben, bis sie sich schließlich übergeben musste. Als die Frau die Wohnung verließ, trat ihr der Mann, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, derart in den Rücken, dass sie zwei Stufen hinunterfiel. Als die Frau dem Angeklagten im Oktober 2020 in dessen Soester Wohnung schließlich eröffnet habe, dass sie sich von ihm trennen wolle, habe er abermals auf sie eingeschlagen und sie schließlich vergewaltigt. Die Frau habe die Wohnung erst am folgenden Morgen wieder verlassen dürfen, als der Angeklagte sich auf den Weg zur Arbeit machte.

Mehrfach soll es in der Folgezeit noch zu körperlichen Übergriffen des Angeklagten gekommen sein. Zum Prozessauftakt vor der Ersten Großen Strafkammer des Bielefelder Landgerichts äußerte sich der Angeklagte zu den Tatvorwürfen. Dies geschah jedoch zum Schutz des persönlichen Lebensbereichs der Frau, die sich dem Prozess als Nebenklägerin angeschlossen hat, in nichtöffentlicher Verhandlung. Doch hatte sein Verteidiger zuvor bereits angekündigt, dass das Ziel der Verteidigung ganz klar ein Freispruch sei. Der Prozess wird fortgesetzt. - NILS MIDDELHAUVE

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