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Mehr Zeit für Leseratten: Stadtbücherei will Öffnungszeiten verlängern

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Von: Kathrin Bastert

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Die Stadtbücherei möchte ihre Öffnungszeiten deutlich erweitern.
Die Stadtbücherei möchte ihre Öffnungszeiten deutlich erweitern.  © Peter Dahm

Lesen, lernen, informieren, spielen, entspannen: In ganz Soest gibt es wohl keinen besseren (öffentlichen) Ort dafür als die Stadtbücherei. Die Bücherei versteht sich als Treffpunkt, und mehr als das, als „öffentliches Wohnzimmer“. Schade nur, dass das Wohnzimmer oft genau dann geschlossen ist, wenn die Soester Zeit hätten, sich darin aufzuhalten.

Soest – Das soll sich ändern. Die Stadtbücherei wird zur „Open Library“, zur offenen Bibliothek. Dahinter steckt die Idee, die Öffnungszeiten auszuweiten, ohne zusätzliches Personal einzusetzen. Das geht nur, wenn die technischen Voraussetzungen stimmen für den Zugang und die (Kamera-)Überwachung. Daran werde in den kommenden Monaten gearbeitet, sagt Stadtsprecherin Brigitte Sliwa, voraussichtlich zur Jahresmitte soll es soweit sein.

Zunächst ist geplant, die Öffnungszeiten von derzeit 41 auf dann 56 Stunden pro Woche auszuweiten. Wird das Angebot gut angenommen, stünde einer weiteren Erweiterung nichts im Wege. „Durch die zusätzlichen Nutzungszeiten werden weitere Personenkreise angesprochen“, hieß es in der Ratsvorlage für eine nötige Änderung der Nutzungsordnung im Vorgriff auf die „Open Library“, „Gruppen können sich treffen und Lernende haben einen nicht-kommerziellen Raum“. Schon jetzt gibt es die „servicefreie Zeit“, zum Beispiel sonntags, in der die Bücherei mit allen Medien genutzt und auch ausgeliehen werden kann, es ist dann aber lediglich eine Aufsichtsperson vor Ort, kein Fachpersonal.

Mit der neuen Nutzungsordnung hat die Politik auch Änderungen der Nutzungsgebühren beschlossen: Ab dem 1. April steigt die reguläre Jahresgebühr von derzeit 20 auf 25 Euro. Die Stadt begründet die Erhöhung mit einer stetigen Verbesserung des Kundenservice, steigender Aufenthaltsqualität und auch mit der Erweiterung der Öffnungszeiten. Und: An dem ermäßigten Jahresbeitrag von 10 Euro ändert sich nichts, „um die kulturelle Teilhabe vielen Menschen niedrigschwellig zu ermöglichen“.

Auf Antrag der Grünen gibt es außerdem eine ganz wesentliche Änderung für junge Büchereinutzer: Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahren und Schüler über 18 (mit Schülerausweis) können das Angebot der Stadtbücherei künftig kostenlos nutzen. Diese Neuerung betrifft übrigens auch das Museum Wilhelm Morgner.

Dem Vorschlag folgte die Politik einhellig. Jugendliche Nutzer zu halten ist schwierig genug; die Gebührenbefreiung soll einen größeren Anreiz schaffen, Kunde zu bleiben.

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