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Vergewaltigung auf offener Straße in Soest: Warum verschwieg die Polizei die Tat?

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Von: Daniel Schröder

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Die Polizei nimmt Stellung, warum sie die Öffentlichkeit über das Verbrechen nicht informierte.
Die Polizei nimmt Stellung, warum sie die Öffentlichkeit über das Verbrechen nicht informierte. © Daniel Schröder

In Soest soll eine Frau auf offener Straße vergewaltigt worden sein. Warum verschwieg die Polizei die Tat?

Soest - Laut Jahresbericht veröffentlichte die Kreispolizeibehörde Soest im vergangenen Jahr 2030 Pressemitteilungen über die Dinge, mit denen die Beamten der Behörde tagtäglich zu tun haben. Vom Wochenende, an dem es zu der Vergewaltigung gekommen sein soll, gab es Mitteilungen über leichte Unfälle, Einbrüche, Fahrerfluchten sowie Warnungen vor Taschendieben auf der Allerheiligenkirmes und vor falschen Spendensammlern.

Dass es in der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober mit der Vergewaltigung in Soest zu einem Verbrechen gekommen war, wurde nicht mitgeteilt und kam erst mehr als fünf Monate später durch das anstehende Gerichtsverfahren ans Licht. Doch warum verschwieg die Polizei den Fall?

Vergewaltigung in Soest: Öffentlichkeit wurde von der Polizei bewusst nicht informiert

Gegenüber unserer Redaktion erklärte die Soester Polizei, dass sie das Opfer der Tat habe schützen wollen. Da der Verdächtige vor Ort festgenommen werden konnte, „der Sachverhalt klar gewesen“ sei und demnach keine weiteren Zeugen mehr gefunden werden mussten, habe man die Öffentlichkeit bewusst nicht über die Tat informiert.

Vergewaltigung in Soest: Tatverdächtiger muss sich vor dem Landgericht verantworten

Die Tat soll sich in der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober in der Nähe des Kölner Rings ereignet haben. Nach einer Taxifahrt soll der Angeklagte die Soesterin auf offener Straße vergewaltigt haben. Erst durch herbeigeeilte Polizisten konnte die Tat beendet werden, erklärte ein Sprecher des Arnsberger Landgerichts. Der dringend Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft und muss sich ab dem 20. April vor dem Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft erwartet eine Freiheitsstrafe von mindestens vier Jahren, hieß es.

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