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St. Martin lockt in die Innenstadt

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Von: Vanessa Moesch

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Sankt Martin hatte viele Besucher: Beim Umzug in Soest herrschte großer Andrang.
Sankt Martin hatte viele Besucher: Beim Umzug in Soest herrschte großer Andrang. © Peter Dahm

Familien zieht es in die Kirche, leuchtende Kinderaugen - ein untrügliches Zeichen, dass St. Martin in der Stadt ist.

Soest - Schon vor dem eigentlichen Beginn des Martinsumzugs sammeln sich am Freitag, 11. November, daher Eltern und Kinder mit ihren bunten und leuchtenden Laternen vor der Petrikirche. Wegen Corona war diese Veranstaltung zwei Jahre lang nicht in dem Umfang möglich, wie ihn sich viele gewünscht hatten, sagt Jugendreferentin Verena Ahrens. Sie ist zuständig für das Martinsspiel, das von Jugendlichen des Teamerkurses durchgeführt wird. „Die Jugendlichen sind bereits konfirmiert und können sich in diesem Kurs zu Ehrenamtlern ausbilden lassen.“

Bevor das Theaterspiel jedoch losgehen kann, gibt es viel zu sehen. Allen voran die vielen Motive der Laternen lassen Erwachsene, aber auch Kinder staunen. So wie die zweijährige Carla, die zum ersten Mal mit Mama Lisa und Papa Jan am Martinsumzug teilnimmt. „Meine Laterne!“, ruft sie und zeigt stolz auf ihren Löwen, den sie natürlich ganz allein und ohne jegliche Hilfe gebastelt hat. Lisa und Jan nehmen es mit einem Zwinkern hin. „Sie ist schon ein bisschen aufgeregt“, sagt Lisa später mit einem Lächeln. Und dann geht es hinein in die Kirche. Der Strom an Besuchern reißt nicht ab, was selbst Pfarrerin Leona Holler in Erstaunen versetzt. „Das ist schon sehr krass. Ich bin überwältigt“.

Nach den Begrüßungsworten und musikalischer Begleitung vom Bläserorchester der Christian-Rohlfs-Realschule unter der Leitung von Dirk Uholl folgt für viele das Highlight: Die Lichter in der Kirche werden ausgemacht und viele Laternen in allen Farben und Formen sorgen für einen magischen Augenblick.

Auch Sankt Martin, der von Carlotta Borggräfe gespielt wird, ist mit Pferd Chantalle auf dem Kirchplatz eingetroffen. Gefolgt vom Bläserorchester führt Sankt Martin Erwachsene und Kinder von der Petrikirche aus über den Vreithof, den Schweinemarkt und schließlich durch die Innenstadt zurück zum Kirchplatz, wo bereits der Teamerkurs auf das Publikum wartet. Es folgt die berühmte Szene, in denen Sankt Martin seinen Mantel in zwei Hälften schneidet und mit einem Bettler teilt. Ein großer Applaus geht durch die vielen Reihen, bevor es Brezeln für die Kinder gibt, die ebenfalls gerecht geteilt werden.

Holler und Ahrens, die diesen Umzug zum ersten Mal organisiert und durchgeführt haben, jedenfalls sind zufrieden mit dem Abend. „Ich denke, wir können jetzt in alter Gewohnheit wieder Kinderaugen leuchten sehen“, sagt Ahrens. Und dann? Heißt es bei vielen: „Mein Licht ist aus, wir gehen nach Haus. Rabimmel, rabammel, rabum.“

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