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Schwerer Unfall bei McDonald’s: Polizei findet Helm - Mann außer Lebensgefahr

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Von: Daniel Schröder

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Auf der Werler Landstraße in Soest ereignete sich am Mittwochabend ein folgenschwerer Unfall.
Auf der Werler Landstraße in Soest ereignete sich am Mittwochabend ein folgenschwerer Unfall. © Daniel Schröder

Schwerer Unfall am Mittwochabend in Soest. Ein mit zwei Männern besetztes Motorrad krachte auf der Werler Landstraße in Höhe von McDonald’s frontal in einen abbiegenden Seat.

Update vom Freitag, 5. August, 10 Uhr: Nachdem es am Mittwochabend an der Werler Landstraße einen schweren Unfall gegeben hatte, war unklar, wo einer der Helme abgeblieben ist. Diese Frage konnte nun geklärt werden.

Der Helm wurde vom Rettungsdienst mit ins Krankenhaus genommen, so die Polizei. Weiter heißt es: „Er kann dem behandelnden Arzt Aufschlüsse über die Stellen geben, an denen der Kopf aufgeschlagen ist.“ Dem 21-jährigen Mann aus Welver geht es nach Aussage der Eltern besser. Es bestehe augenblicklich keine Lebensgefahr mehr.

[Erstmeldung] Soest - Ein abgerissenes Vorderrad, eine zerstörte Kawasaki Ninja, die in der Front eines Seat Ibiza hängt, eine zertrümmerte Auto-Frontscheibe, Unfallspuren über viele Meter verteilt - die stillen Zeugen eines schweren Unfalls auf der Werler Landstraße machen deutlich, was hier am späten Mittwochabend geschehen sein muss.

Das Motorrad, auf dem zwei Männer - ein 24-Jähriger aus Bad Sassendorf als Fahrer und ein 21-Jähriger aus Welver als Sozius - saßen, war gegen 22.25 Uhr stadtauswärts auf der Werler Landstraße unterwegs. In Höhe von McDonald’s krachte die Maschine offenbar mit hoher Geschwindigkeit frontal in einen Seat Leon. „Das Motorrad bohrte sich in die Motorhaube des Pkw“, schilderte Polizeisprecher Wolfgang Lückenkemper. Der Fahrer des Seats, ein 35-Jähriger aus Soest, war stadteinwärts unterwegs und querte gerade die Gegenfahrbahn, um auf das Gelände von McDonald’s bzw. der Jet-Tankstelle abzubiegen.

Das Vorderrad des Motorrads riss durch die Wucht des Aufpralls aus der Gabel.
Das Vorderrad des Motorrads riss durch die Wucht des Aufpralls aus der Gabel. © Daniel Schröder

Der Seat-Fahrer habe später ausgesagt, dass er gar nicht gesehen habe, wie das Motorrad auf ihn zugeschossen sei. „Nach mehreren Zeugenaussagen hatte der 24-Jährige seine Kawasaki Ninja von der Ampel an der Kreuzung Clevische Straße bis zum Unfallort auf Höchsttouren beschleunigt“, erklärte Lückenkemper. Von der Ampel bis zur Unfallstelle sind es gerade einmal 160 Meter. Den Spuren am Hinterreifen der Kawasaki zufolge hatte der Motorradfahrer noch versucht, den Frontalzusammenstoß mit einer Vollbremsung zu verhindern, doch es war zu spät.

Der Motorradfahrer hatte noch versucht, den Unfall mit einer Vollbremsung zu verhindern.
Der Motorradfahrer hatte noch versucht, den Unfall mit einer Vollbremsung zu verhindern. © Daniel Schröder

Durch die Kollision wurden beide Männer von der Maschine geschleudert, der 24-jährige Fahrer prallte gegen die Windschutzscheibe und landete auf der Straße, sein 21-jähriger Mitfahrer flog über das Auto hinweg und kam erst viele Meter weiter auf der Straße zu liegen.

Schwerer Unfall in Soest: Männer werden von Motorrad geschleudert - 21-Jähriger in Lebensgefahr

Beide erlitten bei dem Unfall schwerste Verletzungen - nach ersten Einschätzungen der Rettungskräfte vor Ort konnte mindestens beim Sozius Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden. Er habe keine Schutzkleidung getragen, berichtete der Polizeisprecher. „Rettungskräfte brachten den in Lebensgefahr schwebenden jungen Mann in ein Krankenhaus“, berichtete Lückenkemper. Nach der Erstversorgung in einem Soester Krankenhaus wurde er in eine Spezialklinik verlegt.

Polizei bittet: Wer den Helm mitgenommen haben könnte, solle ihn zur Polizei bringen

Am Donnerstagmittag erklärte der Polizeisprecher: „Entgegen der ersten Zeugenaussagen gibt es nun mehrere Hinweise, dass der Sozius doch einen Helm getragen hat.“ Zunächst hatte es gelautet, dass der Sozius keinen Helm getragen habe. Der Helm konnte jedoch bisher nicht von der Polizei sichergestellt werden. „Falls der Helm von einem Anwesenden am Unfallort mitgenommen wurde, bittet die Polizei darum, den Helm auf einer der Wachen abzugeben. Dies wäre zur Rekonstruktion des Unfalls sehr wichtig.“

Der Seat-Fahrer blieb zumindest körperlich unverletzt. Er habe unter Schock gestanden, wurde vor Ort untersucht und im Anschluss von Angehörigen abgeholt.

Schwerer Unfall in Soest: Seelsorger müssen 18 Personen betreuen

Neben den drei Unfallbeteiligten gab es zahlreiche Betroffene: In der Nacht hieß es, dass 18 Personen den Unfall oder die Momente danach beobachtet hätten. Für sie rückten mehrere Kräfte der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) an. „Die Betroffenen, die das Ereignis im Umfeld mitbekommen hatten, suchten Gespräche mit den Einsatzkräften der PSNV“, berichtete Christoph Blume, Leiter der Feuerwehr Soest.

Insgesamt waren zwei Notärzte, zwei Rettungswagen, ein Krankentransportwagen, der Leitende Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst vor Ort.

Der Seat-Fahrer war dabei, auf das Gelände von McDonald’s und Tankstelle abzubiegen, als das Motorrad in die Front seines Wagens krachte.
Der Seat-Fahrer war dabei, auf das Gelände von McDonald’s und Tankstelle abzubiegen, als das Motorrad in die Front seines Wagens krachte. © Daniel Schröder

Die Kräfte des Rettungsdienstes hatten kurz nach ihrem Eintreffen die Feuerwehr Soest nachgefordert, die mit einem Löschzug aus der Innenstadt anrückte: „Wir haben den Rettungsdienst bei der Versorgung der Patienten unterstützt und zeitgleich auslaufende Betriebsmittel abgestreut. Anschließend übernahmen wir die Ordnung der Einsatzstelle“, so Christoph Blume.

Unfall in Soest: Gutachter soll Umstände rekonstruieren

Auch von der Polizei waren zahlreiche Einsatzkräfte - unter anderem aus Soest, Lippstadt und Warstein - vor Ort. Sie führten eine detaillierte Unfallaufnahme durch. Zudem rückte ein Dekra-Gutachter aus Dortmund an. Der Sachverständige wurde mit einem
Rekonstruktionsgutachten beauftragt.

Für die Unfallaufnahme wurde die Werler Landstraße bis tief in die Nacht von der Feuerwehr ausgeleuchtet. Die Vollsperrung der Werler Landstraße wurde gegen 2 Uhr wieder aufgehoben.

Die Werler Landstraße war bis in die tiefe Nacht gesperrt.
Die Werler Landstraße war bis in die tiefe Nacht gesperrt. © Daniel Schröder

Beide beteiligten Fahrzeuge wurden von den Ermittlern sichergestellt. Für einen Teil der 23 Feuerwehrleute gab es noch einen parallelen Brand-Einsatz in der Altstadt. In der Fußgängerzone sollte eine Mülltonne brennen. Das Feuer war jedoch schnell erloschen. Feuerwehrsprecher Kai Weets berichtete, dass die qualmende Mülltonne mit einem Schaum-Feuerlöscher gelöscht wurde.

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