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Schon wieder brennt es in Soester Entsorgungsbetrieb: Feuerwehr appelliert an jeden Einzelnen

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Von: Daniel Schröder

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Die Feuerwehr Soest rückte am Donnerstagmorgen zum Sälzerweg aus.
Die Feuerwehr Soest rückte am Donnerstagmorgen zum Sälzerweg aus. (Symbolfoto) © Daniel Schröder

Am Donnerstagmorgen wurde die Feuerwehr Soest abermals zur Firma Börde Recycling gerufen. Wieder brannte es. Die Feuerwehr wendet sich mit einem Appell an die Öffentlichkeit.

Soest - Sieben Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Soest eilten am Donnerstagmorgen zur Firma Börde Recycling am Sälzerweg im Soester Süd-Osten. Um 7.49 Uhr hatte die Brandmeldeanlage des Betriebs ausgelöst - als die ersten Kräfte vor Ort eintrafen, war schnell klar, dass es sich einmal mehr um ein „bestätigtes Feuer“ handelte.

„Beim Eintreffen unserer ersten Kräfte wurde festgestellt, dass es im Bereich der Müllzerkleinerungsanlage zu einem Feuer gekommen war“, berichtete Feuerwehrsprecher Kai Weets. Ersten Erkenntnissen zufolge war ein elektronisches Gerät mit eingebautem Akku von einem Bürger unsachgemäß im Restmüll entsorgt worden. Als das Gerät dann in der Anlage geschreddert wurde, entwickelte sich der Brand.

Brand bei Börde Recycling: Schnelles Handeln der Mitarbeitern verhindert größeres Feuer

Dieser blieb aufgrund des schnellen Handelns von Mitarbeitern zum Glück kleinerem Ausmaßes. „Nachdem Mitarbeiter des Unternehmens bereits erste Löschmaßnahmen eingeleitet hatten, führten wir noch weitere Nachlöscharbeiten durch“, so Kai Weets. Dazu wurden zwei Trupps unter schwerem Atemschutz eingesetzt. „Anschließend wurde die komplette Anlage leergefahren und auf weitere Glutnester kontrolliert. Dafür wurde eine Wärmebildkamera eingesetzt.“

Für die Feuerwehr Soest war es bereits der zweite Brandeinsatz in dieser Woche bei Börde Recycling. Am Dienstag stand mittags ein Schrott-Container in Flammen. Auch hier war die Brandursache auf unsachgemäße Müll-Entsorgung zurückzuführen. Ende April war es ein über lange Zeit unbekannter Gefahrstoff, der einfach in den Restmüll geworfen worden war. Da sich der Stoff entzündete und unklar war, was da überhaupt brannte, rückte ein Großaufgebot an Einsatzkräften an. Über Stunden war sogar die Feuerwehr Dortmund mit ihrer Analytischen Task Force vor Ort. Wegen der sorglosen Gefahrstoff-Entsorgung waren die ehrenamtlichen Kräfte der Feuerwehr Soest sechs Stunden lang im Einsatz.

Brand bei Börde Recycling in Soest: Batterien sorgen immer häufiger für Brände in Entsorgungsbetrieben

Wegen des erneuten Einsatzes am Donnerstagmorgen, der die freiwilligen Feuerwehrleute aus der Innenstadt und aus Müllingsen eine Stunde und 41 Minuten lang bis 9.30 Uhr beschäftigte, wendet sich die Feuerwehr mit einem wichtigen Appell an die Öffentlichkeit: Feuerwehrsprecher Weets betont, dass „Recycling und eine ordnungsgemäße Entsorgung“ extrem wichtig seien. „Immer häufiger führen Haushaltsbatterien oder elektronische Geräte mit verbauten Akkus, welche ordnungswidrig im Hausmüll entsorgt wurden, zu Bränden in Entsorgungsbetrieben“, so Weets.

Bereits nach dem Gefahrgut-Einsatz Ende April fand der scheidende Soester Feuerwehr-Chef, Jürgen Wirth, klare Worte: Diese Sorglosigkeit bei der Müllentsorgung sei ein Dauerproblem und „eine Gefahr für die Mitarbeiter des Betriebes und auch für die Feuerwehrleute, die gerufen werden, wenn etwas passiert. Im allerschlimmsten Fall kommt es dann beim Sortierprozess zur Zerstörung der Anlage. Der Arbeitsplatz vieler Mitarbeiter ist dann nicht mehr da.“ Wirth fehlte das Verständnis: „Es gibt doch die Abfallsammelstelle der Stadt und keinen Grund, den Müll irgendwo unsachgemäß zu entsorgen.“

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