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Lange Schlangen an Soester Tankstellen: „Es war grenzwertig“ - die neuen Preise

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Von: Daniel Schröder

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Bis auf die Werler Landstraße stauten sich die Autos am Mittwochabend, um - wie auf dem Foto - an der Jet-Tankstelle noch Tankrabatt-Sprit zu bekommen.
Bis auf die Werler Landstraße stauten sich die Autos am Mittwochabend, um - wie auf dem Foto - an der Jet-Tankstelle noch Tankrabatt-Sprit zu bekommen. © Daniel Schröder

„Mal eben tanken“ - das ging am Mittwoch vor allem ab dem Abend nicht mehr. Vielerorts gab es an den Tankstellen angesichts des auslaufenden Tankrabatts lange Schlangen. Auch in Soest waren die Tankstellen am Limit.

Soest - Mit Warnblinklicht reihte sich am Montag ein Auto nach dem nächsten auf dem Seitenstreifen der Werler Landstraße ein. Viele wollten ihn noch in Anspruch nehmen: den Tankrabatt.

Und so war es auch in Soest an allen geöffneten Tankstellen das gleiche Bild: Lange Autoschlangen und Akkordarbeit für die Tankstellen-Mitarbeiter. „Der Ansturm war riesig. Der Sprit wurde knapp und es kam zu einem absoluten Versorgungsengpass“, berichtete Pia Sommer von der Raiffeisen-Tankstelle am Nottebohmweg.

Ende des Tankrabatts: „Viele Tankstellen sind leer gelaufen“

„Viele Tankstellen sind durch den hohen Andrang leer gelaufen, es war irgendwann nicht mehr möglich, etwas nachzubekommen.“ Vor allem Super E5 und Super E10 seien Hektoliter-weise durch den Zapfhahn geströmt.

HEM-Tankstelle an der Werler Landstraße in Soest: Auch hier kam es zu langen Staus und Wartezeiten.
HEM-Tankstelle an der Werler Landstraße in Soest: Auch hier kam es zu langen Staus und Wartezeiten. © Daniel Schröder

Ähnliche Erfahrungen machte Gabriele Kotsoris an der Jet-Tankstelle an der Werler Landstraße. Gegen 20.35 Uhr sahen die Spritpreise dort so aus: Super 1.80,9; E10: 1.74,9; Diesel 2.01,9 - exakt dieselben Preise gab es beispielsweise an der HEM-Tankstelle nebenan. „Es ist schon grenzwertig gewesen. Neben dem Ende des Tankrabatts kam wohl verschärfend hinzu, dass viele Leute Gehalt bekommen haben. Der Ansturm war riesig“, so Kotsoris. Neben den Autotanks hätten viele Kunden auch direkt noch Kanister betankt.

Keinen Sprit gab es am Mittwoch an der Aral-Tankstelle am Wisbyring - die Tankstelle hatte wegen eines Betreiberwechsels geschlossen.
Keinen Sprit gab es am Mittwoch an der Aral-Tankstelle am Wisbyring - die Tankstelle hatte wegen eines Betreiberwechsels geschlossen. © Daniel Schröder

Vor verschlossenen Türen und mit Flatterband abgesperrten Tanksäulen standen viele Autofahrer an der Aral am Wisbyring. Ein Zettel in einer Scheibe der Tankstelle erklärte, dass die Tankstelle am 31. August wegen eines Pächter-Wechsels geschlossen bleiben musste und erst am Donnerstagnachmittag, 1. September, wieder eröffnet werden könne. Eine Autofahrerin fragte gegen 21 Uhr: „Gibt es hier gar keinen Sprit? An allen anderen Tankstellen muss man endlos lange warten.“ Ob ihre Sprit-Suche am Ende Erfolg hatte, blieb offen.

Die Spritpreise am Donnerstag

Stand 11.30 Uhr: An den meisten Soester Tankstellen zahlt man für den Liter Super am Donnerstagvormittag 2.10,9 Euro, für E10 2.04,9 Euro, und für den Liter Diesel 2.13,9 Euro.

Einen „kurzen Engpass“ gab es bereits ab Dienstagabend gegen 18 Uhr an der HEM-Tankstelle in Bad Sassendorf. Plötzlich sei der Sprit alle und vorübergehend nicht mehr lieferbar gewesen. „Es hieß, dass der Rhein wegen des niedrigen Pegelstandes nicht befahrbar gewesen sei und die Lieferung sich deshalb verzögern würde“, erklärte ein Tankstellen-Mitarbeiter. Am Mittwochvormittag sei die HEM dann endlich beliefert worden - und mit dem neuen Sprit kamen auch dort die Autoschlangen.

Tanken in Soest: „Als die Preiserhöhung da war“ wurde es ruhig

Ein wenig entspannen konnten die Tankstellen-Mitarbeiter dann ab Donnerstag: Gegen 1.45 Uhr in der Nacht, „als die Preiserhöhung da war“, sei es ruhiger geworden, berichtete Gabriele Kotsoris. Pia Sommer vermutet, dass die Preise sich nun langsam auf einem Niveau einpendeln werden. „Ich glaube nicht, dass es in Richtung 2,50 Euro gehen wird.“

Der Tankrabatt

Die Bundesregierung hat für den Zeitraum von Juni bis Ende August eine Senkung der Spritpreise um teilweise bis zu 35 Cent beschlossen. Das hat mit dafür gesorgt, dass die astronomischen Spritpreise aus dem Frühjahr von weit über 2 Euro pro Liter wieder auf ein Normal-Niveau zwischen 1,60 und 1,90 Euro gesunken sind.

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