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Diamantene Hochzeit: „Wir haben immer alles zusammen gemacht“

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Von: Sarah Hanke

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Hannelore und Helmut Oeleker gehen seit 60 Jahren gemeinsam durchs Leben.
Hannelore und Helmut Oeleker gehen seit 60 Jahren gemeinsam durchs Leben. © Hanke

Am Telefon haben sich Hannelore und Helmut Oeleker kennengelernt. Jetzt feiern die Eheleute aus Soest Diamantene Hochzeit und erzählen von ihrem besonderen Hobby.

„Ich war damals beim Fernmeldeamt und mein Mann war als Soldat bei der Bundeswehr“, erinnert sich Hannelore Oeleker. „Ich bin von Schleswig-Holstein in die Fernmeldezentrale am Opmünder Weg in Soest versetzt worden“, ergänzt der 83-Jährige. Die junge Dame von Platz 27 hatte es ihm angetan und er ließ sich besonders gerne verbinden. „Mit dem Handy ging das ja nicht, sondern nur per Anmeldung“, so Oeleker. Auf die gemeinsamen Telefonate folgten schon bald persönliche Treffen und schließlich die Verlobung. „Das war eine ziemliche Sause“, erinnert sich Helmut Oelker. Mindestens seien 15 Damen vom Fernamt und 15 Kollegen seien damals dabei gewesen. Für beide war es damals die erste große Liebe. Geheiratet wurde am 13. Dezember 1962 in der Petrikirche.

Glückwünsche gab es postalisch von der Stadt und vom Kreis Soest sowie vom Land. „Wir waren sehr überrascht und haben uns sehr gefreut“, sagt der 83-Jährige. Auf viele weitere Glückwünsche dürfen sich die Eheleute an ihrem Ehrentag freuen: Gefeiert wird mit knapp 70 Bekannten, Verwandten und Freunden. Nach dem Besuch in der Kirche geht es gemeinsam ins Sudhaus.

Eigene Briefmarken für die Einladungen

Besonders stolz sind die Eheleute auf die Briefmarken, die sie für die Einladungen zur Diamantenen Hochzeit extra anfertigen ließen. Die Oelekers sind leidenschaftliche Briefmarkensammler. Eine spannende und lehrreiche Welt: „Briefmarken sind ein Spiegel der jeweiligen Zeit. Sie ist quasi darin erfasst“, sagt Hannelore Oeleker. Man muss jedoch nachforschen: „Es ist erstaunlich, was man alles anhand der Philatelie erfassen kann, wenn man sich damit befasst.“

Als Frau habe sie es anfangs durchaus schwer gehabt. Denn die Philatelie sei damals doch eher noch ein Männer-Hobby gewesen. Auf Messen, wo die Oelekers Literatur zum Thema anboten, warteten die Interessierten lieber auf den Ehemann, um sich bedienen zu lassen. 40 Jahre lang war sie in der Geschäftsstelle des Verlages „Neues Handbuch der Briefmarkenkunde“ tätig, später dann ehrenamtlich als Geschäftsführerin und Schatzmeisterin für den gleichnamigen Verein. Heute ist sie Ehrenmitglied des Vereins und der Poststempelgilde – ein überregionaler Verein mit 450 Mitgliedern auch in nichteuropäischen Ländern.

Wirklich großen Krach gab es nie

Helmut Oeleker war 15 Jahre Vorsitzender und anschließend Ehrenvorsitzender des überregionalen Vereins. Besonders stolz ist er auf seine Mitgliedschaft im „Consilium Philatelicum“ – nur 25 Mitglieder sind hierfür auf Lebenszeit ausgewählt.

Die Philatelie sei eine schöne Beschäftigung, sagt die 81-Jährige. Und ein Hobby, dass die beiden seit jeher miteinander teilen. „Wir haben immer alles gemeinsam gemacht und immer über alles gesprochen“, so die Gattin. Wirklich großen Krach habe es eigentlich nie gegeben. Als der Ehemann später als Sozialbeiter in der Betreuungsstelle beim Kreis Soest tätig war, begleitete seine Frau ihn oft auf Ferienzeiten mit seinen Betreuten (Mündel). Die Reisen führten zunächst in die nähere Umgebung und später an die Mosel, Italien oder Spanien.

Auch noch nach der Pension habe er sich jährlich mit den ehemaligen Kollegen getroffen. Auch sie sind bei der Feier zur Diamantenen Hochzeit dabei. Zwei Söhne und drei Enkel werden ebenfalls mitfeiern.

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