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Wieder brennt's bei Kuchenmeister: Flammen in der Backstraße in der zweiten Nacht in Folge

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Von: Daniel Schröder

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Mehrere Trupps bekämpften das Feuer unter Atemschutz mit Lösch-Schaum.
Mehrere Trupps bekämpften das Feuer unter Atemschutz mit Lösch-Schaum. © Daniel Schröder

[Update] In der zweiten Nacht in Folge ist die Feuerwehr Soest zur Soester Großbäckerei Kuchenmeister ausgerückt, wieder brannte eine Backstraße.

Soest - Zum zweiten Mal in zwei Nächten ist die Soester Feuerwehr am Donnerstag gegen 2.40 Uhr zur Großbäckerei Kuchenmeister ausgerückt - wieder brannte die Backstraße, die die Brandschützer schon in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch gelöscht hatten. 

Wieder hätten Mitarbeiter selbst die ersten Löschmaßnahmen vorgenommen, berichtet Kai Weets, Sprecher der Soester Feuerwehr. Die Profis übernahmen, löschten die Flammen ab und entleerten die Backstraße. Vorsichtshalber sei auch eine benachbarte Backstraße entleert worden. 

Zwei Brände bei Kuchenmeister in Soest: Technischer Defekt vermutet

Was genau die Ursache für die beiden Brände ist, müsse nun untersucht werden, so Weets. Die Vermutung: Ein technischer Defekt. 

Drei Mitarbeiter der Firma Kuchenmeister wurden wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung untersucht. 

50 Einsatzkräfte der beiden Löschzüge Innenstadt und der Löschzug 3 waren zum Coesterweg geeilt. Gegen 4 Uhr konnten die Feuerwehrleute wieder einrücken. 

Brand bei Kuchenmeister in Soest: Das geschah in der Nacht zum Mittwoch:

Die Feuerwehr Soest wurde in der Nacht auf Mittwoch um 0.35 Uhr zum Coesterweg gerufen. Mitarbeiter der Großbäckerei Kuchenmeister hatten den Notruf verständigt, nachdem in einer der Backstraßen ein Feuer ausgebrochen war. 

Die Flammen züngelten bereits aus dem riesigen Ofen, der schätzungsweise drei bis vier Meter breit und zwischen 20 und 25 Meter lang ist. Ein Mitarbeiter berichtete, dass das Feuer zwischenzeitlich fast bis unter das Dach der Produktionshalle schlug. 

Brand bei Kuchenmeister in Soest: Drei Züge der Feuerwehr im Einsatz

Alarm für die beiden Löschzüge der Innenstadt und den Zug 3 mit Kräften aus Bergede, Hiddingsen und Müllingsen - rund 50 Feuerwehrleute eilten ins Industriegebiet Süd-Ost.

Rund 50 Kräfte der Feuerwehr Soest waren im Einsatz.
Rund 50 Kräfte der Feuerwehr Soest waren im Einsatz. © Daniel Schröder

Gleichzeitig griffen bereits die Vorsorge-Maßnahmen des Betriebs: Da es in den Backstraßen schon mehrfach zu Bränden gekommen ist, wurde eine Schaumlöschanlage installiert und kam jetzt erstmals zum Einsatz. Dank ihr steht für den Ernstfall in kürzester Zeit eine Leitung mit Lösch-Schaum bereit. "Brände sind hier nichts ungewöhnliches. Das wissen die Mitarbeiter und auch wir kennen die Problematik", berichtete Jürgen Wirth, Leiter der Feuerwehr Soest. "Bei der Verbindung von Fett und großer Hitze kommt es schonmal vor, dass es im Ofen brennt."

Er betonte: "Wenn wir die Mitteilung bekommen, dass bei Kuchenmeister ein Ofen brennt, wissen wir schon, was los ist. Wichtig ist, dass in solchen Fällen schnell eingegriffen wird."

Jürgen Wirth lobt Kuchenmeister-Mitarbeiter: "Das haben die schon gut gemacht"

Mehrere Kuchenmeister-Mitarbeiter, darunter auch einer, der selbst in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv ist, schritten beherzt zur Tat und leiteten den Löschangriff ein. "Das kann man bis zu einem gewissen Maße auch tun. Wenn die Verrauchung dann zu stark wird, muss natürlich der Rückzug angetreten werden. Aber man muss wirklich sagen: Das haben die schon gut gemacht."

Um 0.35 Uhr war die Feuerwehr ins Soester Industriegebiet Süd-Ost gerufen.
Um 0.35 Uhr war die Feuerwehr ins Soester Industriegebiet Süd-Ost gerufen. © Daniel Schröder

Und auch an anderer Stelle war die Routine bei den Mitarbeitern erkennbar: Während die einen das Feuer bekämpften, verständigten andere über den Notruf so zügig die Feuerwehr, dass der Alarm die ehrenamtlichen Kräfte aus Soest bereits wach gepiept hatte, bevor die Brandmeldeanlage des Betriebs auslöste.

Als die Feuerwehr wenige Minuten später vor Ort war, drangen mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz zur Backstraße vor. Sie besteht aus einem langen Förderband, auf das vorn die Formen mit dem Teig geschoben und nach dem Backprozess am anderen Ende entnommen werden.

Auch die Kräfte der Feuerwehr bekämpften den Brand mit Schaum aus zwei zusätzlichen Rohren. Reines Löschwasser hätte die Situation womöglich sogar verschlimmert: "Durch die Kombination aus Wasser und den sehr hohen Temperaturen im Ofen würden sich unheimliche Mengen an Wasserdampf bilden. Das kann dazu führen, dass es eine explosionsartige Ausdehnung des Dampfes gibt. Eine zusätzliche Gefahr", erklärte Jürgen Wirth.

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Der Rettungsdienst untersuchte die Mitarbeiter, die Rauch eingeatmet hatten. © Daniel Schröder

Das Feuer war bereits nach etwa 25 Minuten unter Kontrolle. Im Anschluss wurde der Ofen zur Kontrolle und zur Suche nach Glutnestern geöffnet. Fünf Mitarbeiter hatten Rauch eingeatmet und wurden vom Rettungsdienst untersucht. 

Mit Industrielüftern der Feuerwehr wurde die Halle vom Rauch befreit.
Mit Industrielüftern der Feuerwehr wurde die Halle vom Rauch befreit. © Daniel Schröder

Die in Rauch gehüllte Halle wurde mit großen Industrielüftern gelüftet. Nach rund zwei Stunden war der Einsatz für die Feuerwehr beendet. Wie hoch der Schaden ist, ist noch unklar. Immerhin: Die Produktion in den anderen Backstraßen kann weiterlaufen.

Der letzte größere Feuerwehr-Einsatz bei der Firma Kuchenmeister ereignete sich im Oktober 2018. Damals war unter anderem eine große Stichflamme aus einem Schornstein geschossen. Mehrere zehntausend Euro Schaden entstanden im Februar 2016, als ebenfalls eine Backstraße gebrannt hatte.

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