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Marienkrankenhaus will bessere Park-Situation für Taxis - Fahrer macht Vorschläge

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Von: Daniel Schröder

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Taxi Marienkrankenhaus Soest
Taxifahrern ist die Park-Situation am Marienkrankenhaus ein Dorn im Auge. Doch die beengte Situation lässt nur wenige Optionen. © Peter Dahm

Unsere Berichterstattung über die Parksituation für Taxis am Marienkrankenhaus hat ein großes Echo gefunden. Das Krankenhaus strebt eine Lösung an.

Soest – Die Berichterstattung über die problematische Parksituation für Taxifahrer am Marienkrankenhaus hat für vielerlei Reaktionen gesorgt. Karin Riedel, Sprecherin des Hospitalverbundes, dem das Marienkrankenhaus angehört, betont: „Wir wissen darum, dass es leider zu Engpässen bei den Taxifahrten bzw. beim Halten am Krankenhaus kommt. Derzeit sind unsere Technische Abteilung sowie das Planungsteam damit befasst, hier eine Verbesserung der Situation herzustellen.“

Die Dialyse, wegen der viele Taxifahrgäste das Marienkrankenhaus ansteuern, liege zwar in einem Bereich des Krankenhauses. „Es handelt sich aber um eine Arztpraxis. Die Räume sind unsererseits vermietet an die PHV Dialyse. Dreimal wöchentlich, also nicht täglich, finden hier Dialysetage statt.“

Marienkrankenhaus: Durch Innenstadtlage „steht nur begrenzt Parkraum zur Verfügung“

Grundsätzlich, so Riedel, biete die Altstadt-Lage des Krankenhauses für Patienten, Besucher und Mitarbeiter Vorteile. Sie „schätzen die zentrale Lage und kurze Wege innerhalb der Stadt“. Aber, so räumt die Sprecherin ein: „Mit dieser Innenstadtlage ist auch verknüpft, dass nur begrenzt Parkraum zur Verfügung steht.“

Dies sei der Grund, warum es aktuell auf dem Grundstück des Marienkrankenhauses nur einen Taxi-Parkplatz gebe. „Für das Ausweisen weiterer Plätze in den städtischen Bereichen entlang der Straßen sind wir nicht zuständig“, so Riedel. Eine Verbesserung der Park-Situation ließe sich aufgrund der beengten Altstadt-Situation einzig durch mehr Taxi-Plätze erzielen, sagt auch die Stadt Soest.

Taxifahrer: „In Stoßzeiten kommt es zu chaotischen Situationen“

Florian Schenk, Taxifahrer aus Lippetal, kennt das Problem ebenso wie sein Soester Kollege Patrick Weber zu gut. Er schrieb dem Soester Ordnungsamt einen Brief, in dem er klare Worte findet: „Aufgrund der starken Frequenz von Besuchen der Dialysepatienten sowie des Ärztezentrums gegenüber kommt es in Stoßzeiten zu teilweise chaotischen und verkehrsgefährdenden Situationen, insbesondere durch ein- und aussteigende Patienten.“ Seinen Schätzungen zufolge sei der einzelne Taxi-Parkplatz in 80 Prozent der Fälle belegt.

„Je nach Beweglichkeit des Fahrgastes“ versuche er, möglichst nah an den Eingangsbereich des Krankenhauses zu fahren oder einen Platz gegenüber zu finden. Unter Beachtung der Gefährdung beim Aussteigen und der Eigensicherung beim Ausladen“ – 90 Prozent der Patienten haben einen Rollator dabei – versuche er dann, „die kranke Person sicher über die Straße zu begleiten“.

Florian Schenk: „Dieser Vorgang kann fünf Minuten dauern, sodass es hier unvermeidlich ist, gegen das Halteverbot zu verstoßen.“ Schenk betont, dass er und seine Kollegen die Patienten „mehr oder weniger hilflos, unbegleitet und in erheblicher Distanz zum Ziel“ absetzen müssten, wenn sie das Halteverbot beachten würden.

Sorge um die Fahrgäste stehe für viele über der 55-Euro-Strafe

„Die meisten meiner Kollegen, die ich kenne, agieren mit gesundem Menschenverstand, sind hilfsbereit und stellen den Service um den schwer mobilen Fahrgast über die gesetzliche Anforderung eines Halteverbotes – und das freiwillig und meistens ohne Trinkgeld.“ Bei einer Strafe von 55 Euro falle „mehr als der halbe Tagesverdienst“ der Sorge um die Fahrgäste zum Opfer.

Um die Situation zu entschärfen, sollte das Taxi-Parken im Halteverbot seiner Auffassung nach nur noch geahndet werden, wenn eine Verkehrsgefährdung durch die Blockade von Rettungswegen entstehe. Zudem sollten zusätzliche Halte- oder Parkflächen für Krankentransporte ausgewiesen werden. Der Abstellbereich für Fahrräder solle um 50 Meter „zulasten der dort vorhandenen Besucherparkbuchten“ verlegt werden. Zudem wünscht er sich ein Tischgespräch „mit den relevanten Beteiligten“.

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