Brand in Soests Altstadt: Feuerwehrleute im Kampf gegen die Flammen - „es wurde immer heißer“

Wegen eines Gebäudebrandes gab es am Sonntagmittag einen Großeinsatz der Soester Feuerwehr mitten in der Altstadt. Den Feuerwehrleuten begegnete im brennenden Fachwerkhaus eine brutale Hitze.
Soest - In einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus an der Höggenstraße brach am Sonntagmittag ein Feuer aus, das ein Großaufgebot der Freiwilligen Feuerwehr Soest forderte. Im Innern des Hauses machte die brutale Hitze des Brandes den Einsatzkräften zu schaffen.
Es war 13.25 Uhr als der erste von mehreren Alarmen bei den ehrenamtlichen Kräften der Feuerwehr Soest einging: Mehrere Anwohner aus der Altstadt hatten übereinstimmend berichtet, dass sie zunächst einen lauten Knall gehört und wenige Augenblicke später schon den Rauch gesehen hätten.

Zunächst sah es nach einem Wohnungsbrand aus, der in dem Fachwerkhaus an der Höggenstraße in der Soester Altstadt ausgebrochen war. Umgehend machten sich beide Innenstadt-Löschzüge auf den Weg. Als sich in den Folgeminuten ein konkreteres Lagebild ergab, wurden weitere Kräfte aus Müllingsen, Bergede, Hiddingsen (Löschzug 3) und Deiringsen (Löschzug 4) nachgefordert.
Brand in Fachwerkhaus in der Soester Altstadt: Feuerwehrleute suchen im Rauch nach Bewohnern
Das lag vor allem daran, dass mehrere Anrufer den Brand über den Notruf gemeldet hatten und es die große Befürchtung gab, dass in dem brennenden Baudenkmal noch Menschen in Lebensgefahr schweben würden.
Als die ersten von insgesamt 13 Fahrzeug und 60 Einsatzkräften am Unglücksort eintrafen, drang bereits dichter schwarzer Rauch aus Teilen des verwinkelten Gebäudes. Nach kurzer Zeit drangen schon die ersten beiden Atemschutz-Trupps in das Haus, um nach Bewohnern zu suchen und die Flammen zu lokalisieren und zu bekämpfen.
Brand in der Soester Altstadt: Als die Einsatzkräfte ins Fachwerkhaus kommen, steht die Treppe schon in Flammen
Schon im Bereich der Eingangstür sei es „unglaublich heiß“ gewesen, berichteten die Feuerwehrmänner, die im Gebäude waren. Die Holztreppe ins erste Obergeschoss habe bereits lichterloh in Flammen gestanden, auch an anderen Stellen hätten die Flammen in dem Haus bereits gelodert. Da weiter unklar war, ob noch Menschen in Gefahr schwebten, tasteten die Einsatzkräfte sich bis ins Dachgeschoss durch den dichten Rauch, der ihnen die Sicht komplett nahm. „Es wurde immer heißer“, berichtete ein Feuerwehrmann.
Irgendwann kam die erleichternde Information, dass die Bewohner des Hauses andernorts unterwegs und in Sicherheit waren. Das Feuer war rund 20 Minuten nach der Alarmierungen unter Kontrolle. Verletzte gab es nicht zu beklagen.
Brand in Fachwerkhaus - Einsatzleiter Thorsten Krabbe: „Das ist nicht ganz ungefährlich“
Einsatzleiter Thorsten Krabbe schilderte, wie groß die Herausforderung für die Einsatzkräfte war: „Es handelte sich um ein sehr verwinkeltes Gebäude, das komplett verraucht war. Durch das viele Holz und die Enge sind Brände in Fachwerkhäusern sehr anstrengend.“

Wegen der anfangs vermissten Personen gab es zudem einen großen Personalaufwand: „Wegen der Hitze im Gebäude und auch draußen haben wir deshalb relativ lange den Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen und einem Notarzt vor Ort gelassen, um den Eigenschutz in einem entsprechend großen Umfang sicherzustellen. Bei den Gegebenheiten, mit vielen Atemschutztrupps - das ist nicht ganz ungefährlich“, betonte Krabbe.

Noch ist unklar, wie das Feuer an der Höggenstraße ausgebrochen ist. Mit dieser Frage wird sich nun die Kriminalpolizei beschäftigen. Wer den Ermittlern Hinweise geben kann, soll sich unter der 02921/91000 melden.
Erst in der vergangenen Woche rückte die Feuerwehr Soest zu einem Wohnungsbrand aus und rettete einen Mann mit schweren Verletzungen aus einem der Hochhäuser am Gotlandweg. In der Woche davor erforderte ein Kellerbrand das Anrücken eines Feuerwehr-Großaufgebotes.