Mit Feuerwerks-Angeboten werben auch Lidl, Aldi und Thomas Philipps. In den Baumärkten gibt es hingegen nichts. Der Hagebaumarkt verzichtet auf Kracher im Sortiment und bleibt seiner Linie damit treu. Auch im Toom bleiben die Regale in diesem Jahr frei von Pyrotechnik.
Markt-Sprecherin Daria Ezazi erklärte gegenüber unserer Redaktion: „Wir haben uns nach den beiden Pandemie-Jahren, in denen kein Feuerwerk verkauft wurde, dazu entschieden, weiter darauf zu verzichten. Das Kaufverhalten vieler Kunden und die Einstellung in Sachen Nachhaltigkeit hat sich verändert. In den vergangenen zwei Jahren haben wir gemerkt, dass das schon ganz gut geklappt hat.“
Dass der Umgang mit Silvester-Feuerwerk sich tatsächlich gewandelt hat, zeigt ein Blick in die Zahlen der Zürich-Versicherung: Demnach gab es in den Pandemiejahren 29 Prozent weniger Sach- und Gebäudeschäden in den sechs größten deutschen Städten. Die Zahl der gemeldeten Kfz-Schäden im Silvester-Zusammenhang gingen sogar um bis zu 50 Prozent zurück.
„Wir gehen davon aus, dass das Verkaufsverbot von Silvesterböllern zum Rückgang der Schadenfälle beigetragen hat. Wie groß dieser Effekt ist, ist aber nicht konkret messbar. Denn das Verkaufsverbot von legalem Feuerwerk hat leider auch dazu geführt, dass nicht zugelassene Böller und Raketen in den Umlauf kamen – mit entsprechend höheren Risiken für Personen- und Sachschäden“, sagt Markus Troche von der Zürich-Gruppe. Dass trotz des Verkaufsverbots der letzten beiden Jahre offenbar doch viele Menschen Böller und Raketen „auf Lager“ hatten, zeigten farbenfrohe Feuerwerks-Fotos der Silvesternächte 2020 und 2021. „Wir appellieren für die kommenden Silvesterfeierlichkeiten für einen verantwortungsvollen Umgang mit Feuerwerk. Dies ist die Grundlage für einen unbeschwerten Start ins Jahr 2023“, sagt Markus Troche.
Auch die Stadt Soest betont, dass die Silvesternacht „für manche Hobby-Feuerwerker“ in der Notaufnahme enden kann – vor allem, wenn der Alkohol die Experimentier-Freudigkeit steigen lässt. Die Stadt erklärt zudem, wo das Abfeuern von „pyrotechnischen Gegenständen“ nicht erlaubt ist – und zwar in „unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kindern- und Seniorenheimen sowie von Reethäusern und Fachwerkhäusern mit Holzeindeckung“.
Wer sein Feuerwerk mit Vorsicht und Bedacht zündet, kann zudem seinen Beitrag dazu leisten, dass die freiwilligen Kräfte der Feuerwehr sowie die Mitarbeiter des Rettungsdienstes und die Beamten der Polizei möglichst entspannt in das neue Jahr starten können.
In einigen Städten in NRW ist Feuerwerk verboten, es gibt Sperrzonen.