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Soester FH-Studenten in Südafrika: Regenwasser für den Sonnenort

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Von: Kathrin Bastert

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Charlotte Warth, Lena Supe und Markus Peifer-Weihs mit FH-Professor Thomas Weyer
Charlotte Warth, Lena Supe und Markus Peifer-Weihs arbeiteten drei Monate lang im Südafrika-Projekt mit (es fehlt Louis Teipel). FH-Professor Thomas Weyer freut sich über das Engagement der Studenten. © Schröder, Daniel

Seit 2011 arbeitet die Soester Fachhochschule eng mit der Organisation „Children in Distress“ in Südafrika zusammen. Jüngst packten wieder vier Studenten für drei Monate im Camp „White River“ mit an.

Soest/Mpulamanga – Es ist der „Ort, an dem die Sonne aufgeht“ (in der Landessprache Siswati), und was die Schönheit der Landschaft angeht, kann Mpulamanga jeden Preis gewinnen. Wo viel Sonne ist, ist aber auch viel Schatten, und das ist in diesem Fall nicht wörtlich zu nehmen. Vielmehr hat das Leben im Nordosten Südafrikas seine Schattenseiten. Armut und Hunger, vor allem.
Überwiegend Waisenkinder betreut die Organisation „Children in Distress“ (CID) hier, seit 2011 mit tat- und finanzkräftiger Unterstützung aus Soest und Studenten der Fachhochschule. Professor für Boden- und Pflanzenkunde Thomas Weyer hat die Zusammenarbeit damals begonnen und seither schon 54 Studenten für die Sache begeistert. Gerade sind vier von ihnen von ihrem dreimonatigen Aufenthalt im Camp „White River“ zurückgekehrt.

Sie kommen zurück mit einer Fülle von neuen Erfahrungen, mit einer neuen Einstellung zum Leben sogar. Zu sehen, mit wie wenig die Menschen auskommen müssen und in welchem Überfluss man selbst lebt: Die Studenten werden lange davon zehren, da ist ihr Professor sicher. Auch Weyer selbst ist nach Südafrika gereist und hat frische Eindrücke mitgebracht. Er, der die Situation der jungen Südafrikaner seit so vielen Jahren kennt, sieht auf den ersten Blick, dass Vieles in der Region sogar noch schlimmer geworden ist. „Die Corona-Restriktionen haben massiv zu Hunger geführt, weil die Leute durch die Lockdowns ihre Jobs verloren haben. In Südafrika gibt es kein Bürgergeld. Habe ich keinen Lohn, dann hungere ich.“

Dagegen etwas zu tun, war drei Monate lang die Aufgabe von Lena Supe, Charlotte Warth, Markus Peifer-Weihs und Louis Teipel. Seit Corona versorgt CID nicht mehr „nur“ rund 3 500 Waisenkinder, sondern weitere bedürftige Menschen in der gesamten Kruger Area. Die vier Studenten packten bei der Lebensmittelausgabe mit an, pflanzten Setzlinge, halfen beim „German Tire Project“, wo Kinder lernen, wie sie auf wenig Raum – nur in einem alten Autoreifen – ihre eigenen Pflanzen ziehen können. Besonders erfolgreich war die Gruppe in diesem Jahr mit dem Einbau einer Beregnungsanlage. Damit kann aufgefangenes Regenwasser jetzt gezielt und effizient eingesetzt werden.

Seit Semesterbeginn hatten sich die Studenten auf ihren Aufenthalt vorbereitet, nach ihrer Rückkehr berichteten sie jetzt ihren Kommilitonen. Ihre Begeisterung steckt an: Thomas Weyer zählt schon acht Bewerbungen für die nächste Projektrunde.
Südafrika-Projekt

Geschichte, Hintergründe und Spendenkonto: www.fh-swf.de/de/studierende/zusaetzliche_angebote/dezentrale_angebote/studentische_projekte/mpumalanga.php

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