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Soester FH schickt Studenten in die Wüste

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Von: Patrizia Frank

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Start R4-Rallye FH Soest
Für Jonas Hammerschmidt wird die „4L Trophy 2023“ nicht nur aufgrund der Entfernung zu einer ganz besonderen Herausforderung: Er muss aufgrund seiner Körpergröße erst einmal die „Wohlfühlposition“ in dem kleinen Auto finden. © Patrizia Frank

Nach einer längeren Pause schickt die Soester Fachhochschule ihre beiden Renault 4 wieder ins Rennen, genauer: In die Rallye „4L Trophy“. Ziel: Marrakesch.

Soest/Marrakesch – Sina Vorwick ist aufgeregt. In wenigen Minuten steigen sie und ihre drei Mitstreiter ins Auto und erobern die Autobahn. Bis Biarritz in Südfrankreich, direkt am Atlantik, fahren die vier zunächst in ihren beiden „Renault 4“, am Mittwoch danach starten sie ins große Abenteuer. Dann nämlich beginnt die „4L Trophy 2023“, eine Rallye durch die Wüste bis nach Marrakesch. Am Sonntag ging es für die vier Studenten der Soester Fachhochschule unter großem Beifall von Freunden und Familie los, Startpunkt war der Campus der FH.

Alle Teams – in diesem Jahr werden es gut 1800 sein – beginnen die Tour in Frankreich gemeinsam, um zunächst Spanien zu durchqueren. Über Madrid und Malaga geht es Richtung Mittelmeer, später überqueren die Teilnehmer die Straße von Gibraltar auf dem Seeweg. In Marokko führt die Route dann zunächst östlich des Atlantiks bis Kenitra, dann geht es landeinwärts weiter in die wohl herausfordernste Etappe: Der Fahrt durch die Wüste. „Ich hab keine wirkliche Angst vor den Tagen in der Wüste“, sagt Sina Vorwick. Aber trotzdem: Wenn das Auto streikt oder das Essen ausgeht, könnte das Abenteuer schnell zum Albtraum werden. „Aber ich vertraue einfach darauf, dass alles gut organisiert ist. Es ist bisher immer alles gut gegangen, ich werde unsere Zeit dort einfach genießen“, sagt sie optimistisch.

Start R4-Rallye FH Soest
Freunde und Familien verabschiedeten die Soester Rallyefahrer. © Patrizia Frank

Das, was jetzt kommt, ist auch für Jonas Hammerschmidt so etwas wie das Abenteuer seines Lebens. „Das vergangene halbe Jahr war wirklich hart“, erzählt er. Zunächst nämlich mussten er und seine Mitstreiter die Autos überhaupt erst einmal wieder fahrbereit bekommen. „Die Wagen haben lange gestanden, da war so einiges zu tun“, sagt er. Im Jahr 2021 nämlich war pandemiebedingt kein Team der Soester FH gestartet, im vergangenen Jahr waren nur Luis Brake und Vincent Walz gefahren – einer der beiden R4 stand also seit 2019 in der Garage. „Da war vieles zu erledigen“, sagt Jonas Hammerschmidt und fügt hinzu: „Heute Nacht sind wir zum Glück fertig geworden.“

An Augenringe und Müdigkeit sollten sich alle vier Rallye-Piloten für die kommenden zwei Wochen gewöhnen. „Wir schlafen im Zelt, tagsüber sind wir unterwegs“, erzählt Sina. „Da kann es schon passieren, dass man nicht viel Schlaf bekommt.“ Die vier Studenten, von denen alle bis auf einen mittlerweile in Soest wohnen, machen an dem Rennen übrigens nicht nur aus Spaß mit. „Es ist uns auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass wir auch humanitäre Hilfe leisten“, erklärt Jonas. Im Vorfeld haben die vier über Sponsoren Hilfsgüter und Lebensmittel besorgt, die sie nun im kleinen Kofferraum des R4 mitnehmen und am Ziel in Marrakesch der Hilfsorganisation „Enfants du Desert“ übergeben wollen. „Wir haben hauptsächlich Schulmaterial dabei, weil wir natürlich etwas für die Bildung tun wollen“, erklärt Jonas.

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