Deswegen gibt es bei der Freiwilligen Feuerwehr Soest und vielen weiteren Feuerwehren im Kreis mittlerweile ein Standard-Vorgehen: Auf den Löschfahrzeugen gibt es „Hygiene-Boards“, ausgestattet mit Wasserhähnen, Seife, Tüchern, Desinfektionsmittel und Bürsten. Kommt ein Trupp verschmutzt aus dem Brandeinsatz, steht zunächst eine Grob-Reinigung an.
Die Atemschutzgeräte werden bei diesem Prozess weiter getragen, damit die Einsatzkräfte keine Schadstoffe einatmen. Unter anderem mit Einweg-Handschuhen geschützt, wird im Anschluss die Schutzausrüstung ausgezogen und gegen Trainingsanzüge getauscht. „So haben die Kräfte saubere Kleidung und müssen gleichzeitig nicht halb entkleidet an der Einsatzstelle herumlaufen“, schildert Feuerwehrsprecher Kai Weets.
Die kontaminierte Einsatzkleidung – Jacke, Hose, Handschuhe, Flammschutzhaube, Helm, Atemschutzmaske, Atemluftflasche – wird luftdicht in Säcken verpackt, für die Einsatzkräfte steht am Hygiene-Board eine Reinigung der Hautflächen an. „Wenn ein Trupp im Innenangriff war und dort bei mehreren einhundert Grad Temperatur ins Schwitzen gerät, öffnen sich sämtliche Körperporen. Deshalb ist die Gefahr groß, dass durch diese Poren Schadstoffe in den Körper gelangen“, erklärt Weets.
Die „Kleidersäcke“ werden mit dem Logistik-Gerätewagen zum Gerätehaus gebracht und dort in Eigenregie professionell gereinigt, die Atemschutzgeräte werden beim Kreis Soest wieder einsatzbereit gemacht. Bevor es für die betroffenen Einsatzkräfte in der Wache in die Umkleide geht, wird geduscht. Stichwort: „Schwarz-Weiß-Trennung“.
Anschließend werden sie mit Reserve-Kleidung ausgestattet, um für den nächsten Einsatz gewappnet zu sein, denn: Die intensive Reinigung der Kleidung kann laut Weets „ein bis zwei Tage“ dauern. Das Hygiene-Konzept werde stetig ausgebaut, so Weets.
Eine Rolle wird dabei in Zukunft auch das neue „interkommunale PSA-Konzept für Feuerwehren“ des Kreises Soest spielen. Unter anderem werden beim Kreis 80 Sätze Schutzkleidung bevorratet und liegen dort bereit, falls nach einem größeren Feuerwehreinsatz Ersatzkleidung benötigt wird. Die Kosten haben sich die 14 Kommunen des Kreises geteilt. Das Thema Einsatzstellen-Hygiene ist demnach mittlerweile bei allen Feuerwehren der Region angekommen.