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Für unsere Silvester-Sicherheit: Feuerwehrleute feiern nüchtern

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Von: Daniel Schröder

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Auch an Silvester rund um die Uhr einsatzbereit - die Feuerwehrleute im Kreis Soest.
Auch an Silvester rund um die Uhr einsatzbereit - die Feuerwehrleute im Kreis Soest. © Daniel Schröder

Der Jahreswechsel ist oftmals mit Arbeit für die Feuerwehr verbunden. Damit im Ernstfall schnelle Hilfe anrückt, bleiben viele der ehrenamtlichen Feuerwehrleute nüchtern.

Soest - Die Feierei zum Jahreswechsel ist schon eine interessante Tradition oder vielmehr eine spannende Kombination: Man nehme viele Menschen auf engem Raum, Unmengen an Alkohol dazu und reiche den betrunkenen Menschen Sprengstoff. Zugegeben, viele Menschen werden auch diesmal verantwortungsbewusst ins neue Jahr starten. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass mit steigendem Alkohol-Pegel die Hemmungen sinken und die Experimentierfreudigkeit steigt. 

Sollte beim Böllern etwas passieren, ist oftmals die 112 die Nummer der Wahl. Neben den Mitarbeitern des Rettungsdienstes und den Beamten der Polizei kommt es gerade in der Silvesternacht vielerorts aufs Ehrenamt an - auch in Soest machen die Feuerwehrleute ihren Job nicht für Geld, sondern für die Ehre. Und den Feuerwehrmännern und -Frauen ist bewusst, dass an Silvester viel Arbeit anstehen könnte. Zwar sei es in den letzten beiden Jahren durch die Corona-Einschränkungen ruhiger gewesen, sagt der Soester Feuerwehrsprecher Kai Weets.

Silvester-Einsätze: Brennende Müllcontainer und „verirrte“ Raketen

Doch gab es auch schon Jahreswechsel, an denen die Feuerwehrleute von einem Brand zum anderen fuhren, ohne dabei selbst in den Genuss zu kommen, das neue Jahr zu begrüßen. „Oft sind es brennende Papiercontainer, brennende Hecken, brennende Autos“, berichtet Weets. Vor allem Raketen-Querschläger bieten ein großes Gefahrenpotenzial: So rückten die Soester Wehrleute in den vergangenen Jahren an Silvester auch schon zu Balkon- oder gemeldeten Dachstuhlbränden aus, weil sich eine Rakete „verirrt“ hatte. 

Gerade diese größeren Einsätze fordern schnell eine Zahl von Einsatzkräften, die sich im oberen zweistelligen oder sogar im dreistelligen Bereich bewegen kann. Und für die Feuerwehr ist klar: In den Einsatz geht nur, wer nüchtern ist. Daher lassen an Silvester freiwillig viele Feuerwehrleute die Finger vom Alkohol, um im Ernstfall zur Hilfe eilen zu können, wenn andere sie dringend nötig haben.

Zum einen gibt es bei der Feuerwehr Soest wochenweise eine Bereitschaftsgruppe, deren Mitglieder sich fest auf die Einsatzbereitschaft fokussieren - auch an Silvester. In Soest treffe sich zudem eine Gruppe an Feuerwehrleuten an der Wache, um dort alkoholfrei in 2023 hineinzufeiern und im Falle des Melder-Piepens auszurücken. „Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigt: Ja, es stehen zwar weniger Kräfte zur Verfügung, aber es waren bislang stets mehr als genug da, um die Einsätze abzuarbeiten“, schildert Kai Weets. 

Silvester 2022: Wind könnte den Jahreswechsel spannend machen

Spannend dürfte es in diesem Jahr übrigens die Wetterlage machen. Laut aktueller Prognosen ist an Silvester mit starkem Wind zu rechnen. „Der könnte natürlich Einfluss darauf haben, dass Raketen abdriften“, erklärt Weets. Vorsicht ist in diesem Jahr daher doppelt angebracht. 

Die Polizei hofft auf einen ruhigen Jahreswechsel, sagt Polizeisprecherin Diana Kettelhake. Es sei beispielsweise nicht geplant, das Personal aufzustocken. „Mit Sicherheit wird das ein oder andere kommen, mal gucken, wie es sich bei uns im Kreis Soest auswirken wird, dass wieder Feuerwerk verkauft werden darf“, überlegt Kettelhake. Eines ist unterm Strich jedoch sicher: Wenn etwas passiert, sind Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Hilfsorganisationen zur Stelle. 

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