Daus beschreibt das Dilemma, in dem sich viele Ältere befänden. So benötigten viele Senioren externe Hilfen zur Besorgung ihrer Angelegenheiten, insbesondere im Haushalt.
Die dafür erforderlichen Aufwendungen zwängen zu Einsparungen an anderen Stellen. „Dadurch besteht die Gefahr, unter das Existenzminimum zu sinken.“ Ein 9-Euro-Ticket helfe nicht, wenn kein Bus fahre, hingegen aber die Taxikosten immens stiegen.
Senioren benötigten in der Regel ganztägig Wärme- und Stromversorgung, heißt es in dem Positionspapier weiter, „da sie nicht zum Beispiel wegen Berufstätigkeit oder aufgrund ihrer körperlichen Verfassung das Haus verlassen.“
Besonders benachteiligt seien Ein-Personen-Haushalte, die prozentual höhere Kosten für Licht, Heizung, Warmwasser und Kochen zu tragen hätten. „Das fällt besonders ins Gewicht nach dem Tod eines Partner und dem damit verbundenen Einkommensausfall.“
Der Seniorenbeirat sieht eine Schlechterstellung durch die Politik. „Senioren haben gesundheitliche, soziale, finanzielle und andere Nachteile und Erschwernisse zu bewältigen.“
Man appelliere „mit Nachdruck an alle politisch Verantwortlichen, die vorgesehenen Hilfen zielgerichteter auszugestalten und die große Zahl der Seniorinnen und Senioren, die oftmals mit niedrigen Bezügen zurechtkommen müssen, in den Kreis der von der Energiepreispauschale Begünstigten aufzunehmen.“
Protestnoten wie die des Seniorenbeirats gibt es von unterschiedlichen Absendern. So hat die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, kurz Bagso, die Entscheidung des Bundestags, die Senioren von dem Entlastungspaket auszuklammern, als „diskriminierend“ bezeichnet.
Wolfgang Potthast, Kreisvorsitzender der Senioren-Union fordert Nachbesserungen für die ältere Generation. „Es kann nur so gehen, dass alle entlastet werden. Ältere genauso wie Arbeitnehmer. Ältere mit kleinen Renten und Pensionen seien von den aktuellen Entwicklungen massiv betroffen.“
Er habe es kaum glauben können, als er gelesen habe, dass sie bei dem Paket außen vor bleiben sollten. Er rechnet mit einem Schock bei vielen Rentnern und Pensionären, wenn sich die Preiserhöhungen erst auch vor Ort durchsetzten.
Noch seien die drohenden Erhöhungen eher am Rande Gesprächsthema, sagt die Soester Awo-Vorsitzende Brigitta Heemann, „immer wieder mal kommt das Gespräch darauf“.