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Renault rast in Kieslaster: Autofahrer nach A44-Unfall bei Soest sofort tot

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Von: Matthias Staege, Daniel Schröder

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Der Fahrer des Renault Megane überlebte den Unfall am Morgen nicht.
Der Fahrer des Renault Megane überlebte den Unfall am Vormittag nicht. © Daniel Schröder

Auf der A44 bei Soest hat sich am Donnerstagvormittag ein tödlicher Verkehrsunfall ereignet. Ein Renault-Fahrer war mit hoher Geschwindigkeit in das Heck eines Kieslasters gekracht.

Soest - Tödlicher Unfall auf der A44 bei Soest: Am Donnerstagvormittag krachte der Fahrer eines Renault Megane auf der rechten Spur offenbar mit hoher Geschwindigkeit in das Heck eines Kieslasters. Der Aufprall war so enorm, dass das Auto bis zur Achse des Aufliegers gedrückt wurde, dabei den Unterfahrschutz und weitere massive Bauteile vom Auflieger abriss.

Der Lkw-Fahrer habe einen Schlag bemerkt und das Auto im rechten Außenspiegel plötzlich die Böschung hinauffliegen sehen, berichtete er am Unfallort. Er blieb körperlich unverletzt, stand jedoch sichtbar unter dem Eindruck des Erlebten. Sofort eilten Ersthelfer zum Fahrer des Renault. Wenig später trafen auch die Feuerwehr Soest und der Rettungsdienst ein.

Tödlicher Unfall auf der A44 bei Soest: Einsatzkräfte beginnen sofort mit der Reanimation

„Als wir eintrafen war der Fahrer bereits aus dem Wagen befreit, lag draußen vor der Fahrertür. Wir haben sofort mit Reanimationsmaßen begonnen“, berichtete Feuerwehr-Einsatzleiter Sebastian Tietje. Doch für den Fahrer kam jede Hilfe zu spät. Er hatte durch den enormen Zusammenprall derart schwere Kopfverletzungen erlitten, dass er sofort tot gewesen sein muss.

Tödlicher Unfall auf der A44 bei Soest: Trümmerteile fliegen 75 Meter weit

Die Polizei ist sich sicher, dass der Renault-Fahrer mit hoher Geschwindigkeit in das Heck des 80 km/h schnellen Lkw gerast sein muss. Trümmerteile des Renault flogen rund 75 Meter weit. Ein spezielles Unfallaufnahme-Team aus Arnsberg rückte an, um die Unfallstelle haargenau zu dokumentieren. Das taten sie per Drohne und auch mit einem 3D-Laserscanner, der die Unfallstelle so dokumentierte, dass sie später im Rahmen von Ermittlungen noch einmal virtuell „begangen“ werden kann.

Der Renault prallte mit hoher Geschwindigkeit in das Heck des Kieslasters.
Der Renault prallte mit hoher Geschwindigkeit in das Heck des Kieslasters. © Daniel Schröder

Die Polizei musste sich derweil noch um ein Ärgernis kümmern: Gaffer sorgten für gefährliche Situationen. Ein Beamter berichtete, dass extra ein Streifenwagen auf der angrenzenden Autobahn-Brücke anrücken musste, um Gaffer zu verscheuchen. Auch auf den A44-Fahrspuren Richtung Dortmund gab es gefährliche Szenen: So reduzierten viele Auto- und Lkw-Fahrer in Höhe der Unfallstelle schlagartig ihre Geschwindigkeit, um einen Blick auf die Unfallstelle zu erhaschen. Dabei kam es mehrfach fast zu Folgeunfällen.

Der Polizeibeamte, der schon viel auf der Autobahn erlebt hat, betonte: „Es ist wirklich schlimmer geworden in dieser Hinsicht. Die Leute sind sensationsgeil und vergessen dabei, in welch große Gefahr sie sich und andere durch ihre Unaufmerksamkeit bringen.“

Unfall-Spezialisten der Polizei sicherten zahlreiche Spuren.
Unfall-Spezialisten der Polizei sicherten zahlreiche Spuren. © Daniel Schröder

Wegen der detaillierten Unfallaufnahme war die A44 bis zum Nachmittag gesperrt. Die Autobahn-GmbH erklärte um 17 Uhr, dass die Autobahn wieder frei sei.

Unsere Erstberichterstattung

Update vom Donnerstag, 30. März, 16 Uhr: Die Autobahn wird noch lange gesperrt sein. Inzwischen hat innerhalb kurzer Zeit einen zweiten und einen dritten Unfall zwischen den Anschlussstellen Soest und Werl Süd gegeben. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sind im Dauereinsatz.

Update vom Donnerstag, 30. März, 13.39 Uhr: Die Polizei wagt noch keine Prognose, wie lange die Vollsperrung der A44 in Richtung Kassel noch andauern wird. Die Unfallaufnahme-Experten des „VU-Teams“ aus Arnsberg sind demnach weiter damit beschäftigt, die Unfallstelle haargenau zu dokumentieren. Der Verkehr wird weiter an der Anschlussstelle Soest abgeleitet. Der Stau sei mittlerweile rund zehn Kilometer lang, heißt es.

Update vom Donnerstag, 30. März, 12.29 Uhr: Die Autobahn 44 bleibt bei Soest in Fahrtrichtung Kassel weiter gesperrt. Der Verkehr wird ab Anschlussstelle Soest abgeleitet. Aktuell ist ein Unfall-Team der Polizei im Einsatz. Die Spezialisten vermessen die Unfallstelle unter anderem mit 3D-Scans, um sich ein möglichst genaues Bild vom Unfallhergang machen zu können.

Momentan geht man davon aus, dass der Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit in das Heck eines mit Schotter beladenen Lastwagens gefahren ist und dann die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hat. Danach war das Auto von der Fahrbahn abgekommen, schoss die Böschung hinauf und kam zerstört am Fahrbahnrand zum Stillstand. Der Fahrer soll schwerste Verletzungen davongetragen haben.

Unfall auf der A44: Autobahn vorerst gesperrt

Update von Donnerstag, 30 März, 11.40 Uhr: Die Autobahn 44 bleibt in Fahrtrichtung Kassel vorerst gesperrt. Nach Informationen unserer Redaktion ist ein Autofahrer dort verunglückt. Möglicherweise war auch ein Lkw in den Unfall verwickelt.

Unfall Autobahn 44
Die A44 ist nach einem schweren Unfall in Fahrtrichtung Kassel gesperrt. © Schröder

[Erstmeldung von Donnerstag, 30. März, 11.25 Uhr] Soest - Auf der Autobahn 44 hat sich um 11 Uhr zwischen den Anschlussstellen Soest und Soest-Ost ein schwerer Unfall ereignet. Die Autobahn ist aktuell in Fahrtrichtung Kassel gesperrt. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst sind im Einsatz. Eine Person soll schwerste Verletzungen erlitten haben.

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