Soester noch zurückhaltend bei Glasfaserausbau in der ganzen Stadt

Bevor es in der digitalen Zukunft richtig schnell werden kann, wird es erst einmal länger als gedacht dauern: Das Unternehmen Deutsche GigaNetz, das in Kooperation mit den Soester Stadtwerken ein flächendeckendes Glasfasernetz in der Stadt aufbauen will, hinkt bei den dafür nötigen Vertragsabschlüssen mit interessierten Kunden hinter dem einst vorgegebenen Zeitplan her.
Soest – Vom Himmel fallen wird ein Glasfasernetz, und damit eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur für die Soester, nicht. Dafür muss nun einmal der erste Schritt gegangen werden, und der besteht darin, genügend Verträge abzuschließen, damit sich der Ausbau auch wirtschaftlich rechnet“, erklärt Christian Lanze, Projektleiter für das Soester Stadtgebiet, warum es wichtig ist, die Quote von 40 Prozent der Haushalte in der Kernstadt und den Ortsteilen zu erreichen.
Das entspricht rund 10 800 von insgesamt 27 000 Haushalten im Stadtgebiet. In auffälligem Orange gekleidete Mitarbeiter sind bereits seit Oktober unterwegs und klingeln an Türen – neben einer ganzen Reihe von Informationsveranstaltungen und Beratungsmöglichkeiten im Kundencenter der Stadtwerke und im „Speedpoint“ an der Stadthalle – um Bürger vom Sinn eines Vertragsabschlusses zu überzeugen. Das ist ein zähes Geschäft.
„In den Ortsteilen liegen wir derzeit bei rund 26 Prozent, auf das gesamte Stadtgebiet bezogen steuern wir auf 20 Prozent zu“, zieht Christian Lanze eine Zwischenbilanz. Das ist noch weit entfernt von den anvisierten 40 Prozent, die eigentlich zum 28. Februar hätten erreicht werden sollen.
„Wie in anderen Städten auch mussten wir feststellen, dass die Menschen in den vergangenen Monaten andere Sorgen hatten und das Thema Glasfaserausbau keine hohe Priorität für sie hatte“, beschreibt Lanze die Erfahrungen aus den Wintermonaten. Nicht hilfreich seien auch, räumt er ein, vereinzelte Klagen über unseriöses Auftreten von Beratern gewesen. „Darauf haben wir inzwischen aber reagiert.“
Reagiert haben GigaNetz und Stadtwerke auch beim Zeitplan: Jetzt gilt der 30. April als Stichtag für das Erreichen der 40-Prozent-Quote. Dass dafür noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden muss, ist Christian Lanze klar. Er ist aber optimistisch, dass in Soest gelingen wird, was in Kommunen wie Geseke und Beckum nicht gelungen ist. Dort stießen Mitbewerber von GigaNetz auf zu wenig Interesse – und damit gab es dort auch keinen Glasfaserausbau.
