Irrer Betrug mit „Karma-Trick“ in Soest - Polizei veröffentlicht Phantombild

Keine Betrugsmasche ist so dreist, als das nicht doch noch jemand darauf hereinfallen würde. So passierte es auch zwei mal in Soest mit dem sogenannten „Karma-Trick“, bei dem die Opfer zu absurden Handlungen überredet wurde, an deren Ende ihr Geld weg war. Jetzt zeigt die Polizei ein Phantombild einer mutmaßlichen Täterin.
Soest - Das Opfer der zweiten Tat, eine 68-jährige Soesterin, traf bereits am Montag, 11. April, auf die Täterinnen. Demnach sei es auf dem Parkplatz eines Geschäftes am Kaiser-Otto-Weg zu der seltsamen Begegnung gekommen, schilderte Polizeisprecher Wolfgang Lückenkemper. Doch wegen der hoffnungsvollen Leichtgläubigkeit der Frau kam der Fall erst eine Woche später ans Licht.
Jetzt, fast zwei Monate später gibt es ein Phantombild von einer der mutmaßlichen Täterinnen. „Das vom Landeskriminalamt (LKA) erstellte Bild wurde durch das zuständige Amtsgericht für die Öffentlichkeitsfahndung freigegeben. Die Kriminalpolizei möchte wissen: wer kennt die Frau auf dem Phantombild? Hinweise werden unter der Rufnummer 02921-91000 entgegen genommen.“, sagt Maike Wolf, Sprecherin der Soester Polizei.

Die Seniorin war damals von der ihr unbekannten Frau auf Russisch angesprochen worden. „Die Unbekannte sagte der Soesterin, dass sie schlechtes Karma bei ihr spüre. Dagegen könne man etwas tun“, schilderte der Polizeisprecher den Verlauf.
Die Soesterin musste auf das Ei spucken, damit die Unbekannte es anschließend in ein Taschentuch gewickelt in ihre Jackentasche stecken konnte. Nach einer Weile zog die Betrügerin das Ei wieder aus der Tasche, sah es sich genau an und stellte eine „schwarze Seele“ im Ei fest.
Karma-Trick: Täterinnen wollen Geld und Goldschmuck
Doch es ging noch weiter: Um das schlechte Karma zu vertreiben, wurde ein Bindfaden zerrissen und dann wieder zusammengeknotet. Anschließend erschien eine zweite unbekannte Frau. Diese ging mit dem Opfer nach Hause, um ihr gesamtes Bargeld und ihren Schmuck zu holen. Mit einer stattlichen Bargeldsumme und etwas Goldschmuck traf man sich anschließend wieder mit der „Karma-Beauftragten“ auf dem Parkplatz.
Die „Karma-Frau“ wickelte die Wertgegenstände „unter großem Tamtam“ in ein Handtuch ein und gab sie der Soesterin zurück. Sie sollte das Päckchen nun neun Tage unter ihrem Kopfkissen aufbewahren. Während der Zeit dürfe sie die Unterwäsche nicht wechseln und müsse jeden Tag drei Tropfen eines bestimmten Wassers trinken. Dies tat die Seniorin auch fünf Tage lang. Was sie dann entdeckte, verwundert nicht.
Bereits bei einem fast identischen Fall, der sich im Dezember in Soest ereignet hatte, erklärte ein Polizeisprecher, dass es sich in solchen Fällen wahrscheinlich um „eingefleischte Betrüger“ handeln würde, die auf ihr Werk spezialisiert sind.