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Reichsbürgerin aus Soest verletzt zwei Polizisten und droht mit dem Kriegsgericht

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Von: Daniel Schröder

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Die Polizei rückte zur Amtshilfe an. Zwei Polizisten wurden verletzt.
Die Polizei rückte zur Amtshilfe an. Zwei Polizisten wurden verletzt. (Symbolbild) © Daniel Schröder

Die Polizei wurde in Soest am Mittwochmorgen zur Amtshilfe gerufen. Eine Reichsbürgerin verletzte zwei Beamte.

Soest - Um 9.05 Uhr wurde die Polizei Soest am Mittwoch zur Amtshilfe für Mitarbeiter des Kreises Soest und einen Schornsteinfeger zum „Endloser Weg“ im Soester Nordwesten gerufen.

Laut Angaben von Polizeisprecher Wolfgang Lückenkemper hatte eine 37-jährige Soesterin den Mitarbeitern des Kreises Soest und dem Schornsteinfeger den Zutritt zum wiederholten Mal verwehrt und machte auch keinerlei Anstalten, die Behördenvertreter hereinzulassen.

Reichsbürgerin in Soest rastet aus: Frau greift Polizisten an

„Im Rahmen der Amtshilfe versuchten die Polizeibeamten mehrfach, der Frau den Grund des Erscheinens zu erläutern“, berichtete Lückenkemper. Doch das interessierte die Frau, die laut Angaben der Polizei „anscheinend der Reichsbürger-Bewegung zugehört“, sehr wenig.

Reichsbürgerin in Soest: Polizisten seien „Mitarbeiter eines Privat-Unternehmens“

Der Polizeisprecher schilderte: „Als die Beamten die Wohnung betraten, griff sie einen der Polizisten mit körperlicher Gewalt an. Die Frau wurde daraufhin zu Boden gebracht und mit Handschellen gefesselt. Dabei wehrte sie sich so, dass zwei Polizeibeamte leicht verletzt wurden. Einer konnte weiter Dienst tun, der Zweite musste den Dienst aufgrund der Verletzung abbrechen.“ Die Soesterin behauptete felsenfest, dass die Polizisten „Mitarbeiter eines Privat-Unternehmens“ seien, berichtete Wolfgang Lückenkemper.

Reichsbürgerin aus Soest droht mit Anzeige vor dem Kriegsgericht

Nachdem die Situation durch die Fesselung der Frau entschärft worden war, konnte der Schornsteinfeger seine Arbeit aufnehmen. Nachdem er sein Werk vollendet hatte, wurden der Frau die Fesseln wieder abgenommen. Die Soesterin drohte den Beteiligten „mit einer Anzeige vor dem Kriegsgericht“.

Körperverletzung, Widerstandshandlung, Beleidigung

Vor dem Kriegsgericht werden sich die Beamten wohl nicht wiederfinden. Mit einem Termin vor Gericht darf vielmehr die Soesterin rechnen: „Zuerst war die Frau verpflichtet, den Mitarbeitern des Kreises und dem Schornsteinfeger Zutritt zu gewähren - das hat sie schon nicht getan. Es folgten Körperverletzung, Widerstandshandlung, Beleidigung. Da wird vermutlich so einiges kommen“, erklärte Lückenkemper.

Zwar habe die Polizei im Kreis Soest „immer mal wieder“ mit Reichsbürgern zu tun. „Doch solch eine heftige Widerstandshandlung kommt ganz, ganz selten vor.“

Im Kreis Soest ging die zuständige Dortmunder Polizei in Sachen Reichsbürgern zuletzt „von einer Anzahl im mittleren zweistelligen Bereich aus“.

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