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Rauchentwicklung im Rettungszentrum: THW stellt Betrieb der Atemschutz-Werkstatt sicher

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Von: Daniel Schröder

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Unter Atemschutz machte sich die Feuerwehr auf die Suche nach dem Ursprung der Rauchentwicklung.
Unter Atemschutz machte sich die Feuerwehr auf die Suche nach dem Ursprung der Rauchentwicklung. © Weets/Feuerwehr Soest

Im Herzen des Rettungswesens des Kreises Soest sorgte am Dienstagmorgen eine starke Rauchentwicklung für Aufruhr. Die Feuerwehr rückte mit zahlreichen Kräften an.

Soest - Alarm im Soester Rettungszentrum: Eine starke Rauchentwicklung sorgte am Dienstagmorgen für einen großen Einsatz der Feuerwehr Soest. Nach Angaben von Feuerwehrsprecher Kai Weets hatte am Morgen um 7.19 Uhr zunächst die Brandmeldeanlage des Rettungszentrums ausgelöst - ein Löschzug aus der Innenstadt und der Löschzug 4 (Deiringsen) wurden zum Boleweg gerufen.

Wie es an diesem durchaus besonderen Einsatzort zu erwarten war, saßen die Abläufe bei allen Betroffenen: Bis auf die beiden Leitstellen von Rettungsdienst sowie Feuerwehr und Polizei wurde das gesamte Gebäude geräumt. Die Profis vor Ort machten sich sofort auf die Suche nach dem Grund der Alarm-Auslösung. Fündig wurden sie an einem Kompressor-Raum im Bereich der Atemschutzwerkstatt: Dort hatten Mitarbeiter laut Weets nach kurzer Zeit eine starke Rauchentwicklung ausfindig gemacht und dies sofort „nach oben“ zu den Kollegen in der Leitstelle weitergeleitet.

Rauchentwicklung im Soester Rettungszentrum: Fahrzeuge werden zur Sicherheit ins Freie gefahren

Durch die Leitstelle wurde um 7.20 Uhr umgehend eine Alarmstufen-Erhöhung ausgelöst, sodass nun beide Innenstadt-Löschzüge sowie der Löschzug 4 im Einsatz waren. Da der Umfang des mutmaßlichen Brandes zunächst unklar gewesen war, wurden sicherheitshalber alle im Rettungszentrum stationierten Fahrzeuge - wie Rettungs- und Krankentransportwagen, die beiden Einsatzleitwagen und so weiter - ins Freie gefahren.

Bereits von außen sei erkennbar gewesen, dass die Rauchentwicklung vermutlich keinen Brand als Auslöser hatte, so Weets. Deshalb machte sich ein Trupp unter schwerem Atemschutz - ausgerüstet mit einem Schaum-Löscher - auf die Suche nach dem Ursprung.

Rauchentwicklung im Soester Rettungszentrum: Ursprung im Kompressor-Raum

In einem kleinen Kompressor-Raum neben der Atemschutzwerkstatt wurden sie fündig. Offenbar war nach ersten Erkenntnissen ein Hydraulikschlauch von einem Kompressor geplatzt, sodass das Hydrauliköl herausspritzte und an heißen Maschinenteilen verdampfte - das verursachte zu Beginn die immense Rauchentwicklung.

30 Einsatzkräfte der Löschzug 1,2 und 4 der Soester Feuerwehr rückten an.
30 Einsatzkräfte der Löschzug 1,2 und 4 der Soester Feuerwehr rückten an. © Weets/Feuerwehr Soest

Löschmaßnahmen waren nicht erforderlich. „Wir belüfteten den Raum und kontrollierten ihn mit einer Wärmebildkamera. Weitere Maßnahmen waren von unserer Seite nicht erforderlich“, erklärte Kai Weets. 40 Minuten nach der Alarmierung war der Einsatz für die rund 30 Einsatzkräfte der Feuerwehr, die mit sieben Fahrzeugen angerückt waren, wieder beendet.

Technischer Defekt im Soester Rettungszentrum: THW stellt Betrieb der Atemschutzwerkstatt sicher

Birgit Kalle, Sprecherin des Kreises Soest, erklärte gegenüber unserer Redaktion: „Der Betrieb der Atemschutzwerkstatt kann über ein Leihgerät und die Unterstützung durch das THW aufrechterhalten werden.“

Doch welchen Umfang müsste ein Brand oder ähnliches eigentlich haben, dass das komplette Rettungszentrum - also auch die beiden Leitstellen - geräumt werden müsste? „Die Leitstelle wird erst bei Ausfall mehrerer technischer Komponenten, die in Summe einen betriebsverhindernden Zustand verursachen würden, oder bei der Gefahr einer gesundheitlichen Beeinträchtigung der Kollegen, geräumt“, so Birgit Kalle. In diesem Fall würde die Rettungsleitstelle ihren Betrieb im Soester Kreishaus aufnehmen.

Im Ernstfall würden die Notrufe im Kreishaus entgegengenommen

„Die Technik in der Notfallleitstelle läuft dauerhaft. Die Kollegen werden im Bedarfsfall von hier aus mit Sonderrechten zum Kreishaus fahren und dort den Notfallbetrieb aufnehmen.“ Bei der Polizei würde es eine andere Vorgehensweise mit dem gleichen Ergebnis geben. Die Polizei würde die Notrufleitungen in solch einem Fall auf andere Behörden umleiten. Das Personal könne dann entsprechend in den anderen Behörden arbeiten.

Erst am Einheits-Feiertag am Montag war die Soester Feuerwehr zu einem Brandeinsatz an der Briloner Straße gerufen worden: Am Mittag gegen 13.30 Uhr war über den Notruf gemeldet worden, dass in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses der Rauchmelder ausgelöst habe und Brandgeruch wahrnehmbar war. Beide Innenstadt-Löschzüge rückten aus, mit einer Ramme verschafften sich die Feuerwehrleute Zugang in die verschlossene und offenbar verwaiste Wohnung.

Wegen angebrannten Essens rückte die Feuerwehr Soest am Feiertag zur Briloner Straße aus.
Wegen angebrannten Essens rückte die Feuerwehr Soest am Feiertag zur Briloner Straße aus. © Weets/Feuerwehr Soest

Grund für den Brandgeruch und das Piepen des Rauchmelders war Essen, dass auf dem Herd angebrannt war. Die Feuerwehrleute nahmen den Topf vom Herd und lüfteten die Wohnung. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Einsatzende für die Feuerwehr nach 30 Minuten.

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