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Respect! Mehr Unterstützung für queere Menschen auf dem Land und überall

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Von: Achim Kienbaum

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Das Team von Queer-Kampagne respect
In den Räumen der Soester Aids-Hilfe ist „Respect“ bereits angekommen. Vorgestellt wurden die Kampagnenmaterialien von (vorne von links) Tobias Schneider, Charlotte Kaiser, Jana Hansjürgen und Aline Quentmeier sowie (hinten von links) Lena Sauerland und Linda Frankenberg.  © Peter Dahm

Es sollte die blanke Selbstverständlichkeit sein, ist es aber ganz und gar nicht: Respektvoll behandelt zu werden ist oft alles andere als selbstverständlich für Menschen, deren sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität anders ist als die der allermeisten Menschen um sie herum. Das soll sich nach dem Willen einer neuen Kampagne ändern, vor allem im ländlichen Raum.

Soest – Geboren wurde das Landesprojekt „blick*“ im Düsseldorfer Familienministerium, mit Leben erfüllt wird es aber ganz bewusst im eher ländlich geprägten Raum – genauer gesagt in den Regionen rund um Hamm, Paderborn und Bielefeld sowie im Kreis Soest. Jana Hansjürgen ist der Kopf des Teams hinter der „Respect!-Kampagne“, die jetzt von dem Landesprojekt gestartet wurde.

„Wir wollen Menschen aus der LSBTIQ*-Community (siehe Infokasten) helfen, vor Ort in ihrer Region Unterstützungsangebote zu finden, wenn sie sie benötigen und dort auch Zugang zu überregionalen Anlaufstellen zu bekommen“, erklärt sie. Klappen soll das mit einem möglichst großen Netzwerk von Einrichtungen aller Art, wie Beratungsstellen, Volkshochschulen und Kultur- und Sportstätten, aber auch gewerblichen Betrieben, zum Beispiel aus der Gastronomie oder dem Einzelhandel.

Die Begriffe

Lesbisch – Frauen lieben Frauen

Schwul – Männer lieben Männer

Bisexuell – Männer und Frauen lieben Männer und Frauen

Transgeschlechtlich – Männer fühlen sich als Frauen oder Frauen als Männer

Intergeschlechtlich – Körperliche Merkmale sind sowohl männlich als weiblich

Queer – Sammelbegriff

Sie machen ihre Teilnahme an dem Projekt gut sichtbar mit einem prominent platzierten Sticker für Türen oder Fenster. Für die Mitarbeiter gibt es darüber hinaus Informationsbroschüren zu allem Wissenswerten rund um die Communities und ihre Begrifflichkeiten, sowie eine Liste mit verfügbaren Unterstützungs- und Beratungsangeboten.

Letztere sind zusammengefasst auf einem kleineren Flyer, der ausgelegt und natürlich auch mitgenommen werden kann. „Für queere Menschen kann es sehr wichtig sein, sich austauschen zu können“, erklärt Charlotte Kaiser, die die Kampagne betreut – mit dem Aufbau eines Netzwerkes vor der sprichwörtlichen eigenen Haustür soll dafür ein praktischer Beitrag geleistet werden.

Das gilt natürlich in besonderem Maße für Gewalterfahrungen, die queere Menschen auch immer wieder erleiden müssen. Da können die „Respect!“-Plätze regelrecht zu Schutzräumen werden.

Jana Hansjürgen und ihr Projektteam hoffen auf großes Interesse an dem Projekt, sowohl im Soester Stadtgebiet, als auch in den Gemeinden ringsum.

Für mehr Informationen dazu ist sie telefonisch erreichbar unter 0176/47118241 oder per E-Mail an blick@rosastrippe.net. Dort gibt es auch mehr über das Landesprojekt „blick*“.

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