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Probleme und genervte Kunden am Wertstoffhof: Das sagt die Stadt

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Von: Daniel Schröder

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Per Aushang am Eingang wird am Wertstoffhof am Doyenweg auf die geänderten Öffnungszeiten hingewiesen.
Per Aushang am Eingang wird am Wertstoffhof am Doyenweg auf die geänderten Öffnungszeiten hingewiesen. © Peter Dahm

Auf dem Wertstoffhof am Doyenweg wird es derzeit eng, obwohl Abfälle nur noch zu eingeschränkten Zeiten abgegeben werden können. 

Soest – Corona hat die Personaldecke bis aufs Minimum ausgedünnt. Am Montag musste der Hof komplett geschlossen bleiben, lediglich ein Mitarbeiter habe noch zur Verfügung gestanden, berichtete Thorsten Bottin, Sprecher der Stadt Soest.

„Wir haben derzeit erhebliche Ausfälle“, so Bottin. Das liege nicht nur daran, dass Mitarbeiter des Kommunalbetriebs selbst von einem positiven Corona-Befund heimgesucht wurden: Es seien auch einige aufgrund von Corona-Fällen im direkten Umfeld in Isolation – „zudem gibt es auch noch andere Krankheiten“, ergänzte Bottin.

Wertstoffhof in Soest: Schließung am Montag und eingeschränkte Öffnungszeiten

Die Personalsituation sorgte nicht nur für eine Schließung des Wertstoffhofes am Montag, sondern auch für eingeschränkte Öffnungszeiten bis mindestens Freitag, 1. April. Geöffnet ist er jeweils von 9 bis 14 Uhr. Die Anlieferung von Gefahrstoffen ist in dieser Woche nicht möglich. Für die Annahme dieser Stoffe brauche es speziell ausgebildete Mitarbeiter – und die stehen nicht zur Verfügung.

Die kurzfristige Schließung am Montag und die verkürzten Öffnungszeiten sorgten für Unmut bei den Kunden, die davon im Vorfeld nichts mitbekommen hatten und mit großen Mengen Abfall unverrichteter Dinge wieder fahren mussten. „Die Situation ist nicht schön für alle Beteiligten, wir können nur um Verständnis bitten“, sagt Thorsten Bottin.

Wertstoffhof in Soest: „Es gibt eine Prioritätenliste“

In normalen Zeiten versuche man bei Personalausfällen mit Mitarbeitern des Kommunalbetriebes entgegenzusteuern. Doch das sei in der aktuellen Lage nicht möglich: „Es gibt eine Prioritätenliste: Auf der steht die Aufrechterhaltung der Müllabfuhr ganz oben. Ebenso gibt es Dinge, bei denen wir vertraglich gebunden sind.“ Bei der Entsorgungswirtschaft Soest GmbH (ESG) sehe es in Sachen Personaldecke aktuell noch ein Stück entspannter aus als bei der Stadt.

„Bislang kam es nur vereinzelt zu Ausfällen, wir können das aber noch gut auffangen, sodass es zu keinen Einschränkungen bei den Öffnungszeiten unserer Höfe kommt“, berichtet ESG-Betriebsleiter Dirk Conrady. Die Situation am städtischen Wertstoffhof bekomme allerdings auch die ESG zu spüren: „Wir merken auf unseren Wertstoffhöfen in Werl und Erwitte einen deutlichen Zulauf aus dem Soester Stadtgebiet.

Bedingt durch die gute Witterung der vergangenen Tage waren viele Leute im Garten tätig und kamen danach zu uns. Wenn ein Standort dann komplett geschlossen ist, merken wir das sehr.“ Zwar hat der Wertstoffhof am Doyenweg immerhin fünf Stunden am Tag geöffnet – gefährliche Güter müssen aber in dieser Woche nach Werl oder Erwitte gebracht werden.

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