Polizei zeigt Präsenz an Flüchtlingsunterkünften

Die Welle der Hilfsbereitschaft gegenüber ukrainischen Kriegsflüchtlingen ist ungebrochen. Doch womöglich meinen es nicht alle nur gut.
Soest - Die Schlagzeilen der letzten Wochen sind voll von Hilfsbereitschaft und Solidarität. Doch darunter haben sich auch Meldungen über Vorfälle gemischt, in denen Kriminelle versuchen, die Notlage ukrainischer Flüchtlinge auszunutzen. Es gibt Gerüchte über Menschenhändler, die es auf Frauen und Kinder abgesehen haben. In Münster soll es an Erstaunahmeeinrichtungen Versuche gegeben haben, Frauen in Autos zu locken.
In Hamm registrierte die städtische Hilfshotline einige Anfragen von Männern, die gezielt Frauen einer bestimmten (jungen) Altersgruppe das Angebot einer Unterkunft machten. In Soest sei so etwas bisher nicht vorgekommen, sagt auf Nachfrage Stadtsprecher Thorsten Bottin. Natürlich gebe es Wohnungsangebote, die einfach nicht passten, „einfach deshalb, weil wir zurzeit auf der Suche nach Wohnraum sind, in dem mehrere Personen auch für längere Zeit unterkommen können.“ Manchmal passe das „Matching“ auch einfach auf die jeweilige Bedarfslage nicht, ein paar Tage oder Wochen später aber möglicherweise schon. „Wir können sagen, dass die Verwaltung die Wohnungsangebote, die uns gemacht werden, gewissenhaft darauf überprüft, ob sie überhaupt geeignet sind – nicht nur baulich.“
Auch der Kriminalpolizei liegen bisher keine Erkenntnisse darüber vor, dass in Soest versucht wurde, die Notlage von Flüchtlingen auszunutzen, erklärt Polizeisprecher Holger Rehbock auf Nachfrage. Entsprechende Empfehlungen an ukrainische Flüchtlinge – in Münster wird ein Flyer verteilt, auf dem vor dubiosen Angeboten gewarnt wird – würden von Seiten der Polizei zurzeit nicht ausgegeben. Mehrfach täglich seien Streifenwagen an der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) am Hiddingser Weg und zeigten dort Präsenz.