Idee aus Soest: „Großer Platz der Quellen“ überzeugt NRW-Ministerin

1500 Euro Preisgeld, eine Würdigung von NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach und damit viel Rückenwind für künftige Ideen: Die Soester Initiative „So Lebenswert! 2030“ überzeugte jetzt beim Landeswettbewerb „Zukunft Stadtraum“ mit ihrer Idee zur Umgestaltung des alten Hallenbad-Geländes die Jury.
Soest - „Großer Platz der Quellen“ haben die Soester Aktivisten ihre Vision des Parkplatzes am Großen Teich genannt. Und der Name verspricht nicht zu viel. „Heute ist der asphaltierte Parkplatz eine lokale Hitzeinsel“, meinte Bernd Ellersiek. Deshalb sei es sinnvoll, die vorhandenen, aber überbauten Quellen wieder ans Tageslicht zu bringen. „So entsteht Verdunstungskälte und fördert ein angenehmes Mikroklima für die Bürger der Altstadt.“ In Verbindung mit Grünflächen könne dann der „Große Platz der Quellen“ mit Erholungswert, Artenschutz und Anpassung an den Klimawandel entstehen.
Wir wollen unsere Ideen unbedingt voranbringen: Gerne mit der Stadt, ansonsten aber auch ohne städtische Hilfe.
Der Haken an der Sache: Zwar lobte das Land die Idee der Soester Initiative. Anstatt einer Prämierung gab es aber „nur“ eine Würdigung. „Es gab Bedenken, weil die Stadt das so nicht in ihren Planungen vorsieht und das Projekt deshalb wenig Chancen auf eine Realisierung hat“, gab Andreas Scheffer eine Begründung für die Entscheidung der Jury.
Klar: Die Freude bei der Soester Initiative war groß nach der Bekanntgabe der Würdigung ihrer Arbeit. Und auch folgender Ansporn von Ina Scharrenbach soll nicht ungehört verklingen: „Der Wettbewerb und speziell auch Ihre Einreichung zeigen, welche Potenziale im Neudenken unserer öffentlichen Frei- und Straßenräume für die Lebens- und Aufenthaltsqualität sowie die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt- und Ortsteile liegen. Deshalb möchte ich Sie ermutigen, sich auch zukünftig in den Diskurs um die Transformation unserer öffentlichen Räume einzubringen.“
Diesem Wunsch kommt das Team der Initiative nach eigener Aussage gerne nach. „Wir werden unsere Konzepte weiter verstärkt in die Öffentlichkeit bringen“, kündigte Andreas Scheffer an.
Man werde das Projekt auf dem alten Hallenbadgelände nun noch einmal den Verantwortlichen der Stadt vorlegen, um mit der Landes-Würdigung im Rücken für eine Realisierung zu werben. „Mit dem Geld werden wir ansonsten ein anderes unserer Projekte anschieben“, so Scheffer. Denkbar sei es etwa, mit einem Crowdfunding zunächst mehr Kapital zu sammeln, um dann gemeinsam mit einem Landwirt mit der Begrünung des Stadtgürtels zu beginnen. Andreas Scheffer: „Wir wollen unsere Ideen unbedingt voranbringen: Gerne mit der Stadt, ansonsten aber auch ohne städtische Hilfe.“
Das Gesamtkonzept „So Lebenswert! 2030“ umfasst die Bereiche Begrünung und Flächenumnutzung in der Innenstadt („Soest atmet auf“), ein klimaneutrales Mobilitätskonzept („Soest steigt um“) und den grünen Ring rund um das Stadtgebiet („Soest atmet auf“).
Kontakt: www.so-lebenswert.de