Vorher hat ein Bürger die Anlage betrieben, die Stadt hatte ihm das Dach kostenlos zu Verfügung gestellt, doch wegen der veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen lohnt sich dieses Modell nicht mehr. Die Stadt übernahm dann die alte Anlage und tauschte die Platten aus.
Die alte Anlage lief von 2000 bis 2021, der Vertrag endete am 31. Dezember 2021. Die Platten wurden in den Osterferien ausgetauscht. Die neue Anlage soll ungefähr 20 bis 25 Jahre Strom produzieren. Zudem produziert sie dreimal so viel Strom wie ihr Vorgänger. Die alte Leistung betrug zehn Kilowattstunden, während die neue Photovoltaikanlage 30 Kilowattstunden produziert. Dies reicht, um 30 Prozent des aktuellen Stromverbrauchs der Schule zu decken. Die Schule verbraucht insgesamt 60 000 Kilowattstunden im Jahr, und die Anlage deckt 20 000 Kilowattstunden dieses Bedarfs sicher ab. Der Rest des Stromes wird dann in das Stromnetz eingespeist.
Das kleine PV-Kraftwerk ist als Gemeinschaftsprojekt der Zentralen Grundstückswirtschaft und der Stadtwerke Soest entstanden. Es funktioniert nach dem Contracting-Modell der Stadtwerke: Das Versorgungsunternehmen hat die Anlage gebaut und wird sie warten. Die Stadt Soest stellt die Dachfläche der städtischen Schule dafür kostenfrei zur Verfügung und darf den erzeugten Strom gegen eine Pachtgebühr für die Anlage für die Schule verbrauchen oder ins Stromnetz einspeisen.
Zudem kann die Schule in zwei bis vier Monaten den Verbrauch auch über das Internet aufrufen und diesen einsehen. „Wir können den Betrieb der Anlage künftig digital beobachten und somit auch gut und anschaulich in verschiedene Unterrichtsfächer integrieren“, sagt Schulleiter Markus Friebe. Die Anlage soll bei der Projektwoche zum Thema „Nachhaltigkeit“ vor den Herbstferien eine Rolle spielen. Insgesamt zeigte man sich jetzt froh, dass der Bau nun abgeschlossen ist. „Es ist ein gelungenes Projekt“, bilanziert Klaus Düser.
Um schneller Klimaneutralität zu erreichen, fördert die Stadt Soest eine Installation einer Photovoltaikanlage mit 500 Euro. In nur ein bis zwei Tagen lasse sich eine Anlage installieren. Zudem wird der Eigenverbrauch auch für den Geldbeutel lukrativer: Wer ein größeres Dach hat, kann umso mehr Strom produzieren und damit beispielsweise eine Wärmepumpe betreiben. Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage unterstützt der Staat über die Kreditanstalt für Wiederaufbau.