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Grünes Band aus Pflanzen für den Soester Norden

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Von: Heyke Köppelmann

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Treffpunkt Schleswiger Ring und ein Blick auf die Pflanzen: Gunnar Plath (Firma Mennigmann) Axel Ruster (Leiter des Kommunalbetriebs) Wilfried Haarmann und Florian Haarmann. 
Treffpunkt Schleswiger Ring und ein Blick auf die Pflanzen: Gunnar Plath (Firma Mennigmann) Axel Ruster (Leiter des Kommunalbetriebs) Wilfried Haarmann und Florian Haarmann.  © Heyke Köppelmann

Durch den Soester Norden soll sich ein grünes Band ziehen. Und diese Idee steht hinter dem Projekt.

Soest – Die Pflanzen sind gesetzt, wachsen sie heran und entfalten sich, zieht sich ein grünes Band durch den Soester Norden. Die Gärtner decken sozusagen den Tisch, denn mit einem Nektar- und Pollenangebot schaffen sie Lebensraum für Insekten. Klimaresilienz – ein etwas komplizierter Begriff, dessen Bedeutung sich am praktischen Beispiel anschaulich beschreiben lässt: Wo sich bislang Rasen entlang der nördlichen Ringstraße erstreckten, stehen nun Schafgarbe, Akelei und Salbei. Auch Frauenmantel breitet sich aus – dies alles als Beitrag einer Strategie im Umgang mit dem Klimawandel und zur Stärkung des Ökosystems.

Starkregen, unerträgliche Hitze und lange Trockenperioden stellen für Städte und Gemeinde eine große Herausforderung dar. Sie müssen sich darauf einstellen, dass sich solche Kapriolen extremer Wetterlagen häufen.

27 000 Stauden, 4000 Quadratmeter

Mehr als 27000 robuste heimische Stauden und Gräser auf 4000 Quadratmetern – „das ist schon eine Hausnummer“, sagt Axel Ruster, der Leiter des Kommunalbetriebes. Die Auswahl sei für sonnige und trockene Standorte geeignet und könne das gespeicherte Wasser durch Verdunstung an die Umwelt abgeben. Die erhöhte Staubbildung auf den ausgedehnten Streifen führe zu einer Luftverbesserung, außerdem werde durch die Verdunstung den negativen Folgen der Erhitzung entgegengewirkt.

Der Laie mag sich wundern über den eingearbeiteten Sand oder ein dunkles Schotterbett. Doch das hat seinen Sinn, der sich aus der Wertigkeit des Pflanzenmixes ergibt, wie Axel Ruster erklärt. Die Flächen wurden mit Spezialsubstrat ausgestattet, das Wasser gut speichern kann. Der Splitt sei als Mulchmaterial verwendet worden. Regen kann gut durchsickern, und die Pflanzenblätter sollen sich wie ein grüner Teppich darüber ausweiten. Axel Ruster: „Hier experimentieren wir etwas und probieren aus.“ Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein soll ein buntes, blühendes Bild das Auge erfreuen sowie Bienen, Hummeln und Co. locken. Es gibt auch ganz praktische Gründe für die Schicht: Die Pflege ist einfacher, das Unkraut lässt sich leichter entfernen.

Außerdem soll die grobkörnige Decke Hunde davon abhalten, ihr großes Geschäft dort zu verrichten. Die Garten- und Landschaftsbauunternehmen Mennigmann und Haarmann brachten ihr Fachwissen in dieses Förderprojekt ein, das jetzt abgeschlossen ist. Die Kosten liegen bei 240 000 Euro, die vom Land kommen. Eine Fortsetzung an anderen Stellen der Stadt sei natürlich gerne erwünscht, so Axel Ruster. Die Firmen werden auch für ein Jahr die Pflege übernehmen, das ist in der Förderung enthalten.

Regen ist Segen, wissen die Gärtner. So trocken wie jetzt dürfe es nicht bleiben.

500 Quadratmeter große Blumenwiese

Mit der zu 100 Prozent geförderten Maßnahme aus dem Programm „Klimaresilienz in Kommunen“ des Landes Nordrhein-Westfalen wurde ausgehend vom Bahnhof über den Bergenring, Schleswiger Ring und Danziger Ring im Soester Norden ein „grünes Band“ aus 50 Pflanzenarten geschaffen, das am Osthofenfriedhof mit einer 5000 Quadratmeter großen Blumenwiese endet.

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