Andreas Müller rechnet mit dem gewohnten Ansturm am Pferdeschätzstand, und das gleich morgens früh um 8 Uhr, wenn der Verkauf der Pins startet. Wer ernsthaft Interesse an dem Kirmes-Souvenir hat, sollte sich überaus pünktlich einfinden – echte Sammler kennen das Phänomen. Die Pins sind streng limitiert, auf nur 1000 Stück – und sie werden auch diesmal schnell weg sein, da ist ihr Erfinder und Designer sicher. „Die Pins werden schon kurz nach dem Verkauf im Internet heiß gehandelt“, weiß er. Den Preis von 4 Euro das Stück übertrifft der Online-Handel dann um ein Zigfaches. „Ich erinnere mich an 2017. Da ging der Pferdemarktpin schon gegen 11 Uhr für 88 Euro weg.“
Wer sich schon am Pferdeschätzstand anstellt, sollte am Donnerstagmorgen noch einen weiteren Euro investieren, einen Blick auf „Rinsel“ (siehe Infokasten) werfen und zu ergründen versuchen, wie schwer das Erkrather Rückepferd wohl sein mag. Wer es errät, erhält das besagte „Kirmesgeld extra“, und das ist nicht von Pappe. Immerhin 500 Euro winken dem, der das richtige Gefühl für Muskeln und Kilos hat, 300 Euro erhält der Zweit-, 150 Euro der Drittplatzierte. Bisher, sagt Andreas Müller, habe es unter rund 2500 abgegebenen Tipps noch jedes Mal eine Handvoll Richtige gegeben. „Das ist schon eine Leistung, das Gewicht eines Kaltblüters korrekt zu schätzen.“ Ob er sich das selbst zutraut? „Kaum.“
Wer’s besser kann, wird schriftlich benachrichtigt und erhält am Kirmesfreitag um 16 Uhr vor dem Riesenrad „Parisienne“ auf dem Petrikirchplatz Nord aus den Händen des Bürgermeisters seine Extrakohle für den Kirmesspaß. Oder zumindest einen Teil davon, denn die Organisatoren um Andreas Müller haben eingeführt, dass nur je 100 Euro übergeben, der Rest überwiesen wird.
Wer nicht ganz so treffsicher ist mit seinen Kilo-Angaben, kann immerhin auf Sofortgewinne am Schätzstand hoffen. Dort gibt es dann Pferdemarktpins und Bummelpässe für die Allerheiligenkirmes.
Alle Infos zur Kirmes fassen wir in unserem Kirmes-Countdown zusammen.
Am Beginn des Pferdemarktes, vom Osthofentor aus gesehen, werden am 3. November wieder sechs Pferde stehen. Eines wird etwas abseits stehen: Es trägt in diesem Jahr den Namen „Rinsel“, benannt nach Steffi Rinsche aus dem Orga-Team des Pferdemarktes, und kommt von der Fuhrhalterei Stertenbrink in Erkrath. „Rinsel“ ist ein sechsjähriger Kaltblutwallach und gilt als eigenwillig. Bei der Waldarbeit ist er auch im schwierigen Gelände besonders mutig. „In unserem Freilaufstall sorgt er sich besonders um unsere Kaltblutstute Hilda. In diesem Sinne wäre er letztlich viel lieber Hengst geblieben...“, verrät die Fuhrhalterei. „Rinsels“ Gewicht wird am Donnerstag Gegenstand vieler Rechnungen sein.