Soest – „Ich wünsche mir ein lebendiges Kennenlernen, eine kritische und engagierte Diskussion über die Frage, wohin Ökumene will, mehr Lockerheit untereinander und ein Nachdenken darüber, wo unsere katholischen Wurzeln liegen.“ Das sagt Dr. Heiner Hof vom Pfarrgemeinderat zur Patrokluswoche, die jetzt beginnt, traditionell rund um den Namenstag des Schutzpatrons der Gemeinde und der Stadt
. Gemeinsam mit Petra Meise – ebenfalls vom Pfarrgemeinderat – stellte er jetzt das Programm vor, das an das Motto von Patrokli anknüpft: „Willkommen am Dom“. Das bedeutet: Raus aus den dicken Mauern, die Türen öffnen – und in einer einladenden Gemeinschaft auch Menschen ansprechen, die der Kirche eher fernstehen. Mit den Veranstaltungen möchte der Vorbereitungskreis die Gemeinde und die Generationen zusammenführen. „Wir gucken über den Tellerrand hinaus“, betont Heiner Hof und macht deutlich, dass es manchmal auch ganz gut ist, sich selber nicht zu ernst zu nehmen. Was das heißt, zeigt der Kirchenkabarettist Dieter Fender mit seinen satirischen Zuspitzungen auf. Der Gemeindereferent, der aus Anröchte kommt, greift die aktuelle Situation
vor Ort in den Gemeinden auf, ebenso im Erzbistum und darüber hinaus. Was schreit zum Himmel? Was ist den Menschen noch heilig?
Heiner Hof: „Er legt den Finger in die Wunde und hält uns den Spiegel vor.“ Zu den festen Terminen in der Festwoche gehört ein theologischer Vortrag. Diesmal geht es um Johannes Gropper, katholischer Theologe, Jurist und Kirchenpolitiker zur Zeit der Reformation. Er stammt aus Soest, wurde am 24. Februar 1503 als Sohn eines Bürgermeisters in seinem Elternhaus in der Nöttenstraße (heute Amtsgericht) geboren und studierte Philosophie und Jura. Der Kunsthistoriker Prof. Johannes Meier von der Uni Mainz beleuchtet die Lebensstationen des Kardinals, der den Kölner Bischof in der Zeit der Glaubensauseinandersetzung beim Augsburger Reichstag 1530 begleitete und versuchte, zwischen alter Lehre und der neuen Bewegung zu vermitteln.
„Offen für alle“, das war schon das Anliegen der ersten Patrokluswoche vor 18 Jahren. Der damalige Ansatz gilt heute noch: Menschen begegnen sich, sie kommen miteinander ins Gespräch. Sie beschäftigen sich mit Themen, die wachsame Christen unserer Zeit bewegen.
Das Programm
Sonntag, 20. Januar: 11 Uhr, Festhochamt zum Auftakt des Pastoralen Raumes, danach Raum für Begegnung im Patroklushaus. 22. Januar: Stationen für die Kindergärten St. Patrokli und St. Nikolai (9.30 Uhr), Stationsgottesdienst für junge Familien im Dom (15 Uhr), Vortrag über Johannes Gropper mit Prof. Johannes Meier im Patroklushaus (19.30 Uhr). 23. Januar, 19.30 Uhr, Kirchenkabarett. 24. Januar: 15 Uhr, Messe mit Krankensalbung, anschließend Kaffee im Patroklushaus. 26. Januar: Orgelführung (10 Uhr), Dommuseum geöffnet (11 bis 14 Uhr), Kirchenführung (12 Uhr, 14 Uhr), Schreinerhebung (17 Uhr), Konzert für alle Junggebliebenen. 27 Januar: 11 Uhr, Festhochamt; 15 Uhr Vesper, danach Empfang im Patroklushaus.