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Pfand-Box: Erste italienische Restaurants in Soest bieten Mehrweg-Verpackungen an

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Von: Achim Kienbaum

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Marco Sisca (links) und André Gabel vom Restaurant „Da Dano“ sind schon auf den Geschmack gekommen: Mehrwegverpackungen für Pizzen halten sie für eine gute Idee.
Marco Sisca (links) und André Gabel vom Restaurant „Da Dano“ sind schon auf den Geschmack gekommen: Mehrwegverpackungen für Pizzen halten sie für eine gute Idee. © Privat

Für die Pizza-to-go gibt es in Soest jetzt vielerorts eine Pfand-Box.

Soest – Bei einer wirklich guten Pizza ist natürlich erst einmal wichtig, was drin ist – im Teig – und drauf ist als Belag. Mit dem Jahresbeginn 2023 hat der Gesetzgeber aber festgelegt, dass es keine Geschmacksache, sondern grundsätzlich Pflicht ist, was um eine Pizza herum ist, wenn sie nicht im Lokal verspeist, sondern mit nach Hause genommen wird: Eine Mehrfachverpackung soll es sein – und die gibt es jetzt auch bei den ersten Soester Italienern.

Nicht von Pappe ist bei André Gabel und seiner Ehefrau Sabrina im Restaurant „Da Dano“, was da so an herkömmlichen Kartonverpackungen für ihre Produkte an die Kundschaft herausgeht. „Je nachdem, wie voll das Lokal besetzt ist und wie viele Kapazitäten wir damit dann noch für den Außer-Haus-Verkauf haben, kommt da schon eine Menge zusammen“, erklären die beiden.

Mehrweg-Boxen für Pizza: Hygiene und Nachhaltigkeit

Das ist nicht nur eine finanzielle Größe in ihrer Kalkulation, sondern auch durchaus unappetitlich – natürlich nicht aus hygienischen Gründen, sehr wohl aber, wenn es um das sensible Thema Nachhaltigkeit geht.

Deshalb hörten sie sehr aufmerksam zu, als Marco Sisca ihnen die Vorzüge der neuen Mehrwegverpackungen erklärte, die er als Mitarbeiter der Soester Firma Strothkamp zum käuflichen Erwerb anbietet.

Mehrweg-Boxen für Pizza: Pizza bleibt länger warm

„Das System bietet nicht nur unter Umweltgesichtspunkten den Vorteil, dass die Verpackungen wieder verwendet werden können, sie können im Vergleich mit den herkömmlichen Kartonagen auch damit punkten, dass die darin transportierte Pizza knusprig und länger warm bleibt“, wirbt er für die Verpackungen aus speziellem Kunststoff.

Das will das Gesetz

Bereits am 1. Januar 2019 ist das neue Verpackungsgesetz in Kraft getreten. Ein Bestandteil des Gesetzes ist die Verpflichtung für alle Restaurants, Cafés, Bistros und Lieferdienste, für Speisen und Getränke Mehrwegverpackungen für den To-go-Verkauf vorzuhalten.

Eine Ausnahme gibt es nur für Betriebe mit weniger als 80 Quadratmeter Verkaufsfläche und maximal fünf Mitarbeitern. Diese Betriebe sind allerdings gesetzlich dazu verpflichtet, von den Kunden zur Verfügung gestellte Behältnisse zu befüllen.

Bundesweit fallen täglich 770 Tonnen Abfall durch Einweggeschirr- und Take-away-Verpackungen an.

Mit der auch optisch durchaus schicken Alternative zu den gewohnten flachen Pappschachteln machen sowohl das „Da Dano“ als auch Inhaber Giuseppe Castiglione in seiner Pizzeria Rustica am Hansaplatz gerade erste Erfahrungen – die Neuerung im Angebot muss sich zunächst einmal in der Kundschaft herumsprechen.

Mehrweg-Boxen für Pizza: Die Wahl zwischen Pappe und Pfand-Box

Die hat nämlich erst einmal die Wahl zwischen den beiden Verpackungsoptionen: Pizza in der Pappe ohne zusätzliche Zahlung – oder Pizza in der Pfand-Box. Für die werden einmalig 15 Euro fällig, bei der nächsten Bestellung wird dann telefonisch mit angegeben, dass die Mehrwegverpackung bei der Abholung mitgebracht und gegen eine neue eingetauscht wird.

Marco Sisca ist natürlich bereits überzeugt von dem Produkt – und zuversichtlich, dass es bald in noch mehr Soester Pizzerien angeboten wird. „Je mehr Kunden auf den Geschmack kommen und danach fragen, desto schneller wird sich das durchsetzen“, ist er sicher.

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