Unklar ist, welche App vorwiegend in Soest genutzt wird, das kann die Stadt Soest „aus Datenschutzgründen“ nicht sagen. Auffällig: Anbieter „Paybyphone“ erhebt in Soest 49 Cent pro Parkticket, in vielen anderen Städten gibt es mit „PaybyPhone“ jedoch keine zusätzliche Gebühr. Ähnlich verhält es sich bei „Easypark“. Woran liegt das? Stadtsprecher Thorsten Bottin erklärt: „Die Stadt erhält ausschließlich die Parkgebühren.“ Weiter heißt es: „Die Gebühren sind anbieterabhängig und es gibt verschiedene Tarife. Aber die Stadt hat einen gleichbleibenden Tarif für die Nutzung des Stellplatzes. Wie der Nutzer zahlt, kann er sich hingegen aussuchen und somit auch den Anbieter und damit die genauen Kosten frei wählen.“
Berücksichtigt werde in Soest „ein Ausgleich zwischen den Gebühren des Systems“: Bei Bargeld- oder Kartenzahlungen trägt die Stadt die Kosten der „Verarbeitung“, also des Bargeldtransportes oder der Buchungen. Beim Handyparken trägt der Nutzer diese Systemgebühr selber, hat aber im Gegenzug den Vorteil, dass er die Parkzeit genau abrechnen kann, was bei Bargeld- oder Kartenzahlung nicht möglich ist, sodass bei letzterem tendenziell auch mal eine Parkzeit bezahlt wird, die länger ist als tatsächlich benötigt.
Ebenso fällt auf, dass auf dem Aufkleber an den Parkscheinautomaten, auf denen das App-Zahlen beworben wird, der Platz für die Werbung von „Easypark“ größer ist, als der Platz für alle anderen Anbieter zusammen. Dazu erklärt die Stadt: „Die Aufkleber werden über die Plattformbetreiber erstellt und geliefert. Die zugrunde liegenden Verträge zwischen Plattform und Stadt beinhalten nur die Verpflichtung, die Aufkleber anzubringen. Wie die Betreiber untereinander oder mit der Plattform Verträge geschlossen haben, entzieht sich unserer Kenntnis.“