Corona-Schnelltests: Noch gibt es sie nirgendwo in Soest kostenlos - ein Überblick

Mehr Lockerungen, mehr Impfen und vor allem mehr Tests. Auf diesen Dreiklang hat sich die Politik verständigt. Doch wie läuft das mit den Tests?
Soest - Wo bekomme ich die Corona-Schnelltests? Sind sie wirklich immer – wie versprochen – kostenlos? Oder was ist mit dem Selbertesten und den Sets dazu aus dem Laden um die Ecke? Der Anzeiger hat sich mal umgehört; hier sind die wichtigsten Antworten.
Wo bekomme ich den Test gleich um die Ecke?
Wer sich einen Schnelltest besorgen will, kann dies gleich mit dem Einkauf von Butter, Milch und Wurst verbinden. Der Discounter Aldi nimmt Fünfer-Packungen der Corona-Schnelltests ab Samstag in sein Sortiment auf. 25 Euro kostet eine Packung.
Sind Engpässe wie beim Klopapier zu befürchten?
Weil nach den Klopapier-Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr nicht ausgeschlossen ist, dass sich manche Zeitgenossen gleich den ganzen Einkaufswagen damit vollpacken, hat der Discounter die Abgabe auf ein Päckchen pro Einkauf limitiert. In den nächsten Wochen wollen weitere Discounter und Drogeriemärkte ebenfalls die Tests verkaufen.
Selbertesten: Haken Nummer 1
„Generell machen Schnelltests Sinn“, sagt der Soester Ärztesprecher Dr. Heinz Ebbinghaus. Doch es gebe zwei mögliche Haken. Wie professionell schaffen Laien das? Das Teststäbchen muss zehn Zentimeter tief in die Nase geschoben werden. Das schmerzt zwar nicht, ist aber recht unangenehm. Gleichsam zum Beweis, dass tief genug geschürft wurde, gilt bei den Ärzten die Faustregel: „Die Augen müssen tränen.“ Ohne genügend Material von der Nasenschleimhaut am Tupfer gebe es kein verlässliches Ergebnis.
Haken Nummer 2
Vermutlich reagiert nicht jeder Selbsttester verantwortungsvoll genug, wenn das Ergebnis positiv ist. In dem Fall müsste er sich in Quarantäne zurückziehen und sich an Ärzte wenden, um das Ergebnis mit einem Laborttest (PCR) bestätigen zu lassen. Was ist aber mit dem, der sich morgens positiv testet und abends gern noch auf die lang geplante Fete will?!
Testen auch die Hausärzte?
Das machen sie seit einem Jahr, bestätigt Ebbinghaus. Auf Wunsch auch gern bei Patienten, die keine Symptome haben und nur auf Nummer Sicher gehen wollen, wenn sie in der Firma ihre Kollegen treffen, um sich mit Freunden zu verabreden oder um eine Reise anzutreten. In diesen Fällen wird der Test als freiwillige Leistung abgerechnet und kostet 35 Euro.
Wo gibt es in Soest die versprochenen Gratis-Tests?
Im Moment ist das noch nicht geklärt. Bis zum Wochenende soll eine Verordnung her. Von ihr versprechen sich Hausärzte und auch die Betreiber der beiden privaten Testzentren in Soest, wie es mit der Kostenübernahme aussieht.
Was unternimmt das Gesundheitsamt in Sachen Schnelltests?
Beim Kreis Soest verweist man auf den Bund-Länder-Beschluss: Die vom Land oder den Kommunen betriebenen Testzentren, Dritte oder auch Ärzte sollen diese Tests anbieten. Der Krisenstab des Kreises strebe „zeitnah Lösungen“ mit diesen Akteuren an.
Wo wird bereits in großer Zahl in Soest getestet?
Auf jeden Fall in den beiden Soester Testzentren: EHS am Teinenkamp 45 und Medical Education Service, Emdenstraße 2. In seinem Zentrum, so Ralf Wischnewski von EHS, herrsche gerade Flaute, weil alle auf den Gratis-Test warten. Zuvor haben sich schon 900 Leute für 35 Euro auf Corona-Viren untersuchen lassen; vier waren positiv.
Wie läuft es in Schulen und Kitas?
Gerade weil im Testzentrum wenig zu tun ist, hat Wischnewski seine Teams in Schulen und Kitas geschickt, wo Lehrern und Erzieherinnen zweimal die Woche ein Abstrich genommen wird: in beiden Berufskollegs, im Conrad-von-Soest-Gymnasium, in der Sekundarschule, in sämtlichen Kitas des Evangelischen Kirchenkreises.
Was ist dabei herausgekommen?
Noch kein einziger positiver Befund.